LINZ (dpa-AFX) - Der IT-Dienstleister S&T
Am Aktienmarkt kamen die Zahlen gut an. Der Xetra-Kurs stieg am Vormittag um mehr als 3 Prozent auf 24,48 Euro. Zwischen Mitte Februar und Mitte März war die Bewertung wegen der Pandemie von über 25 Euro auf gut 13 Euro gefallen, hatte sich jedoch bis Juni wieder weitgehend erholt.
Konzernchef Hannes Niederhauser macht für die Umsatzentwicklung vor allem die gestiegene Nachfrage nach Produkten wie E-Learning Plattformen, Videokonferenzsystemen und Heimarbeitsplätzen verantwortlich. Daneben habe das Unternehmen seinen eigenen Mitarbeitern seit langem Heimarbeit ermöglicht und sei deshalb gut auf die Corona-Krise vorbereitet gewesen.
Auch Marktexperten zeigten sich von den Zahlen erfreut. Es sei ein exzellentes zweites Quartal gewesen, das die Erwartungen übertroffen habe, schrieb Tim Wunderlich, Analyst der Privatbank Hauck & Aufhäuser in einer ersten Einschätzung. Das operative Ergebnis unterstreiche die Widerstandsfähigkeit des Geschäftsmodells.
Die in Folge der Pandemie schwer beeinträchtigte Luftfahrtbranche und die Lage in den USA drückten trotzdem auf die Bilanz. So brach das Geschäft im Segment Luftfahrtelektronik deutlich ein. Auch das Nordamerika-Geschäft litt im zweiten Halbjahr erheblich, im vergangenen Geschäftsjahr hatte es insgesamt noch 13 Prozent zum Gesamtumsatz beigetragen. Abgefedert wurden die Belastungen laut Niederhauser durch Rekordwerte in den Bereichen "Medical" und "Public Business".
Insgesamt schnitt S&T damit wie schon im ersten Quartal etwas besser ab, als von Bloomberg befragte Experten im Schnitt erwartet hatten. Das Unternehmen bestätigte zudem die Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Jahr und die Mittelfristziele für 2023.
Der Konzern sieht sich als ein Gewinner der Corona-Krise, dies machte der Vorstand auch am Auftragsbestand fest: Dieser wuchs seit Jahresbeginn um 68 Millionen Euro auf 910 Millionen Euro per Ende Juni. Zudem sei der operative Barmittelzufluss im ersten Halbjahr dank eines bereits 2019 initiierten Optimierungsprogramms im Vergleich zum Vorjahr um 38,9 Millionen Euro auf 27,2 Millionen Euro angestiegen. Die hohe Liquidität will S&T nutzen, um - wie zuletzt im Juli - Konkurrenten günstig zu übernehmen./ssc/knd/fba
Quelle: dpa-Afx