JENA (dpa-AFX) - Der Technologiekonzern Jenoptik
Auf den ersten Blick habe der Technologiekonzern die Erwartungen erfüllt, schrieb Analyst Malte Schaumann vom Analysehaus Warburg Research. Einen Ausblick werde es wohl erst mit den endgültigen Resultaten im März geben. Aus Schaumanns Sicht sollte angesichts der Nachfrage aus der Chipindustrie 2024 ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich drin sein. Ein Aktienhändler merkte aber an, dass der Auftragseingang ein klein wenig unter der durchschnittlichen Markterwartung liege.
Im vergangenen Jahr steigerte das Unternehmen sein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im Jahresvergleich nach vorläufigen Berechnungen um 14 Prozent auf 210 Millionen Euro. Die entsprechende Marge stieg von 18,8 Prozent auf 19,7 Prozent. Der Umsatz wuchs um neun Prozent auf etwa 1,07 Milliarden Euro. Der Auftragseingang sank jedoch um rund 8 Prozent auf 1,09 Milliarden Euro.
Erst beim Kapitalmarkttag im Dezember hatte die Jenoptik-Spitze ihr Margenziel angehoben. 2025 sollen vom Umsatz 21 bis 22 Prozent als Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) übrig bleiben. Zuvor hatte der Konzern noch eine operative Marge von rund 20 Prozent angepeilt. Das Umsatzziel blieb mit rund 1,2 Milliarden Euro unverändert.
Das aus dem Carl-Zeiss-Konzern hervorgegangene Thüringer Unternehmen treibt seinen Umbau zur Photonik seit einigen Jahren voran. Der Konzern fokussiert sich auf bestimmte Wachstumsmärkte, zu denen er Halbleiter und Elektronik sowie Medizintechnik, Biowissenschaften und Smart Mobility zählt.
Jenoptik hatte sich 2022 von seiner Militärtechniksparte Vincorion getrennt. Sie ging an die Private-Equity-Gesellschaft Star Capital. Im Gegenzug stärkte sich die Gruppe durch mehrere Übernahmen: Hinzu kam unter anderem Trioptics, ein Anbieter optischer Messsysteme. Der Bau einer neuen Fabrik für Halbleiterausrüstung in Dresden soll 2025 abgeschlossen werden.
Auf der Verkaufsliste steht noch der Automatisierungsspezialist Prodomax. Jenoptik will ihn spätestens in zwei Jahren abstoßen. Die Beteiligung wird im Segment der nichtphotonischen Porfoliounternehmen geführt, zu denen auch Hommel-Etamic gehört, ein Anbieter von Industriemesstechnik. Hier lässt sich Jenoptik bisher die Optionen offen: Die Weiterentwicklung von Hommel-Etamic könne entweder innerhalb oder außerhalb der Gruppe erfolgen, hatte es dazu auf dem Kapitalmarkttag geheißen./mne/stw/jha/
Quelle: dpa-Afx