JENA (dpa-AFX) - Der Technologiekonzern Jenoptik
Russland selbst spiele für Jenoptik kaum eine Rolle, erläuterte Traeger. Das Unternehmen verzichte zwar auf ein paar Verträge, dabei handele es sich aber nicht um Millionen-Beträge. Der Lockdown in Shanghai mache dem Management hingegen mehr Sorgen, weil das Unternehmen dort Produktionsstätten habe. Hinzu käme, dass die chinesische Stadt ein wichtiges logistisches Drehkreuz sei. Die Aktie verlor im Nachmittagshandel um rund sechs Prozent und war damit größter Verlierer im SDax
Die Erlöse sollen 2022 im fortgeführten Geschäft um mindestens 20 Prozent wachsen, nachdem sie im vergangenen Jahr dank einer Übernahme und des Booms in der Chipbranche um 22 Prozent auf rund 751 Millionen Euro gestiegen waren, wie das Unternehmen am Dienstag in Jena mitteilte. Optimistisch mache das Management die gute Auftragslage, die gut gefüllte Projektpipeline sowie die anhaltend extrem gute Nachfrage in den photonischen Kerngeschäften, insbesondere im Halbleiterbereich, sagte Traeger. Zudem will Jenoptik noch profitabler werden: Die Ergebnismarge vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) soll etwa 18 Prozent erreichen. 2021 betrug sie bereinigt um Einmaleffekte 16,7 Prozent.
Das 2022 angestrebte Umsatzwachstum von mindestens 20 Prozent erscheine angesichts des rekordhohen Auftragsbestands sehr konservativ, kommentierte Warburg-Analyst Malte Schaumann. Ähnlich äußerte sich Peter Rothenaicher von der Baader Bank, der den Ausblick inklusive des 18-prozentigen Margenziels (Ebitda) etwas unter seinen Erwartungen sieht.
Aufgrund der Unsicherheiten will Jenoptik seinen Aktionären trotz eines deutlichen Gewinnplus im vergangenen Jahr keine höhere Dividende zahlen. Die Investoren sollen 25 Cent je Aktie erhalten und damit genauso viel wie zuletzt.
Jenoptik hatte bereits im Februar vorläufige Eckdaten bekannt gegeben, die der Konzern mit den endgültigen Zahlen bestätigte. Der Umsatz des Thüringer Unternehmens legte im vergangenen Jahr vor allem dank einer Übernahme und des Booms in der Chipbranche um 17 Prozent auf rund 896 Millionen Euro zu.
Jenoptik hat seine Militärtechniksparte Vincorion an einen Fonds des Finanzinvestors Star Capital Partnership verkauft. Die Transaktion soll in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen werden. Zukünftig fokussiert sich Jenoptik auf die drei Märkte: Halbleiter und Elektronik, Medizintechnik und Biowissenschaften (Life Science) sowie Smart Mobility.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 59 Prozent auf 177 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 84,3 Millionen Euro und damit fast doppelt so viel wie im Vorjahr.
Mit dem Ausblick auf das laufende Jahr sei das Unternehmen voll auf Kurs, seine Ziele bis 2025 zu erreichen. Jenoptik peilt bis dahin einen Konzernumsatz von rund 1,2 Milliarden Euro und eine Ebitda-Marge von etwa 20 Prozent an./mne/jcf/jha/
Quelle: dpa-Afx