PORTLAND (dpa-AFX) - Nach dem Abriss eines Kabinenteils samt Fenster im Flug lässt die US-Gesellschaft Alaska Airlines vorerst alle ihre Maschinen des Typs Boeing
Der Vorfall ereignete sich auf dem Weg von Portland im Bundesstaat Oregon zum Flughafen Ontario, östlich von Los Angeles. Kurz nach dem Start sei die Maschine mit 171 Passagieren und sechs Besatzungsmitgliedern nach Portland zurückgekehrt und sicher gelandet, hieß es in der Mitteilung von Firmenchef Ben Minicucci. "Mein Mitgefühl gilt denen, die auf diesem Flug waren - es tut mir so leid, was Sie erlebt haben."
Medienberichten zufolge löste sich ein Fensterteil plötzlich und flog davon. Es habe einen großen Knall gegeben, und dann sei Luft durch das Loch eingeströmt, berichteten Passagiere der Zeitung "The Oregonian". Der Sitz direkt daneben sei unbesetzt gewesen, aber ein Jugendlicher auf dem Mittelsitz habe Rötungen und Prellungen vom plötzlichen Druckabfall davongetragen. Berichte über schwere Verletzungen gab es demnach nicht.
Auf von der BBC veröffentlichten Videos von Passagieren war das Loch an der Flugzeugseite zu erkennen. "Das war noch nicht mal der Notausgang. Es war einfach ein Teil des Flugzeugs", merkte eine Frau im Video an.
Fluggesellschaften und den Hersteller Boeing dürfte der Vorfall alarmieren. Die Unfallermittlungsbehörde NTSB untersucht den Fall. Anders als beim glimpflichen Ausgang am Freitag endeten zwei Notfälle 2018 und 2019 katastrophal und führten zu einem Startverbot der 737-Max-Reihe. Bei den beiden Abstürzen gab es insgesamt 346 Todesopfer. Als Hauptursache gilt ein fehlerhaftes Steuerungsprogramm, das die Maschinen zu Boden lenkte.
Boeing überarbeitete daraufhin den Typ und erhielt nach und nach Wiederzulassungen. Mit Produktionsmängeln hat der Mittelstreckenjet allerdings weiter für Schlagzeilen gesorgt und die Bilanzen des Herstellers belastet.
Mit einer verbesserten Version der 737-9 Max hat auch Alaska Airlines seine Flotte in den vergangenen Jahren aufgestockt. Insgesamt führt die Fluggesellschaft gut 300 Maschinen, dabei großteils von Boeing./juw/DP/mis
Quelle: dpa-Afx