ROM (dpa-AFX) - Ausgerechnet Ciro Immobile hat dem vermeintlichen Gruppenfavoriten Borussia Dortmund
"Wir haben die erste Halbzeit komplett verschlafen. Das ist eigentlich unerklärlich. Das ist natürlich nicht unser Anspruch. Wir haben heute alles komplett vermissen lassen. Das ist natürlich schlecht in der Champions League", klagte BVB-Kapitän Marco Reus nach der Partie im ersten Interview beim TV-Sender Sky.
Die Personalnot in der Defensive, in der Stammkräfte wie Manuel Akanji und Emre Can (Rotsperre) fehlten, erwies sich als zu große Hypothek. Doch nicht nur in der Abwehr, sondern auch im Aufbauspiel blieb die über weite Strecken indisponierte Borussia weit hinter ihren Möglichkeiten.
Bereits nach sechs Minuten lag der BVB hinten. Denn die Italiener nutzten einen Fehlpass des Dortmunder Neuzugangs Thomas Meunier eiskalt aus. Nach Zuspiel von Joaquin Correa demonstrierte Immobile, warum er im vergangenen Jahr Torschützenkönig der Serie A wurde. Im Stile eines echten Goalgetters chippte er den Ball an Marwin Hitz vorbei, der erneut den inzwischen von einem Infekt genesenen Stammtorhüter Roman Bürki vertrat.
Der Treffer zeigte bei der Borussia sichtlich Wirkung und spielte den konterstarken Römern prächtig in die Karten. Fehlpässe en masse waren Ausdruck wachsender Verunsicherung. Damit brachte sich der BVB weiter in Not und ermöglichte dem besonders motivierten Immobile (14./15.) zwei weitere Möglichkeiten.
Nur zwei Minuten nach der großen Ausgleichschance durch Raphael Guerreiro (21.), der aus kurzer Distanz an Lazio-Keeper Thomas Strakosha scheiterte, gab es für die Favre-Elf den nächsten Rückschlag. Der gleich von vier Dortmundern umringte Luiz Felipe stieg nach einer Ecke am höchsten und traf per Kopf zum 2:0.
Es passte ins Bild eines wankenden BVB, dass auch die eigenen Chancen kläglich vergeben wurden. Nach Flanke von Haaland verfehlte der schwache Meunier das Tor aus aussichtsreicher Position um mehrere Meter.
Erst nach der Pause leistete die Borussia mehr Gegenwehr. Doch zunächst blieben die Chancen von Haaland (50.) und Guerreiro (66.) ungenutzt. Die nun größeren Spielanteile wurden wenig später doch noch belohnt. Nach Zuspiel des eingewechselten Giovanni Reyna wuchtete Haaland den Ball aus rund 16 Metern ins Netz. Der elfte Treffer des Norwegers in seinem neunten Champions-League-Spiel weckte neue Hoffnungen - allerdings nur für kurze Zeit. Immobile veredelte seine Vorstellung mit einem Zuspiel auf Akpa-Akpro, der eiskalt vollstreckte./bue/DP/he
Quelle: dpa-Afx