FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Gabelstapler-Hersteller Kion
"Die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres sind sehr erfolgreich verlaufen", sagte Unternehmenschef Gordon Riske laut Mitteilung. An der weltweiten Markterholung wolle Kion trotz Unwägbarkeiten durch steigende Rohstoffkosten und mögliche Lieferengpässe auf der Beschaffungsseite weiter partizipieren. Dafür habe das Unternehmen wichtige Voraussetzungen in Technologie, Produktion und Finanzkraft geschaffen.
Die Aktie gab im Vormittagshandel am Dienstag zuletzt um 0,7 Prozent nach, nachdem sie noch mit einem Plus von mehr als drei Prozent gestartet war. Der Gabelstapler-Hersteller habe in puncto Auftragseingang hervorragend abgeschnitten, schrieb Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank. Der Experte sprach zudem von einer starken und überraschend hohen Profitabilität.
Analyst Sven Weier von der Schweizer Großbank UBS lobte zwar, dass Kion die Prognose für das Jahresergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) deutlicher als erwartet angehoben habe. Allerdings dürfte dies angesichts der bisher starken Aktienkursentwicklung bereits größtenteils eingepreist sein. Die Aktie hat seit Jahresbeginn mehr als ein Viertel an Wert dazu gewonnen.
Im Gesamtjahr 2021 rechnet das Unternehmen nun mit einem Umsatz von 9,7 bis 10,3 Milliarden Euro. Zuvor hatte das Ziel bei bis zu 9,75 Milliarden Euro gelegen. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll 810 bis 890 Millionen Euro betragen nach bisher angepeilten bestenfalls 800 Millionen Euro.
Zudem rechnet das Unternehmen mit deutlich mehr Aufträgen - sie sollen nun mit 10,65 bis 11,45 Milliarden Euro jeweils um rund eine Milliarde Euro über der zuvor angepeilten Spanne liegen. Mit diesen Kennziffern würde Kion deutlich über den Werten des pandemiegeplagten Vorjahres herauskommen und auch die des Jahres 2019 übertreffen.
Im ersten Halbjahr kletterten die Auftragseingänge vorläufigen Berechnungen zufolge im Jahresvergleich um rund ein Drittel auf 5,9 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg um mehr als ein Viertel auf knapp fünf Milliarden Euro. Zu dem Zuwachs trugen sowohl das Geschäft mit Flurförderzeugen als auch die Lieferkettenlösungen bei. Das Ebit legte mit 462 Millionen Euro auf mehr als das Doppelte zu. Damit erholte sich die Marge gemessen am bereinigten Ebit um mehr als vier Prozentpunkte auf 9,3 Prozent. Das Konzernergebnis erhöhte sich von knapp 51 Millionen Euro im Vorjahr auf 291 Millionen Euro.
"Wir sind wieder auf einem guten Erfolgskurs und haben unseren Umsatz deutlich verbessert - bei einer gleichzeitig spürbaren Erholung unserer Profitabilität", fasste Finanzchefin Anke Groth zusammen. Nach dem pandemiebedingten Rückgang im vergangenen Jahr rücke das Unternehmen nun wieder bei der bereinigten Ebit-Marge an seinen mittelfristigen Zielkorridor von 10 bis 12 Prozent heran./mne/he/tav/mis
Quelle: dpa-Afx