DUISBURG (dpa-AFX) - Der Stahlhändler Klöckner & Co
Klöckner erwartet 2020 nun ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) von 105 bis 115 Millionen Euro. Ende September hatte Klöckner & Co den Ausblick bereits angehoben und war damals von 75 bis 95 Millionen ausgegangen. Der Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit soll weiter deutlich positiv sein.
Die Aktie des Stahlhändlers setzte daraufhin die jüngste Rally fort und kletterte zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit Oktober 2018. Am Nachmittag stieg die Aktie noch rund 3,6 Prozent auf 8,26 Euro. Alan Spence vom Analysehaus Jefferies sprach in einer ersten Reaktion von einer "starken Zielerhöhung" von Klöckner & Co. Dennoch zeigte sich Spence nicht weiter überrascht, da er die bisherigen Ziele als konservativ eingestuft hatte.
Der SDax-Konzern rechnet außerdem damit, dass sich die Markterholung auch zu Beginn des neuen Jahres fortsetzen wird. In Verbindung mit Effekten aus dem laufenden Transformationsprogramm geht das Unternehmen für das erste Quartal von einem deutlich verbesserten bereinigten operativen Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr aus.
Klöckner & Co setzt im Rahmen seiner Transformation voll auf die Digitalisierung, was sich in der Corona-Krise offenbar auszahlt. So bietet Klöckner etwa eine durch künstliche Intelligenz getriebene Anwendung für die Automatisierung des Vertriebs. Diese sei ein wesentlicher Wachstumstreiber gewesen, hieß es bei der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal. Auch die offene Industrieplattform XOM Materials sei gewachsen. Eine neue Lösung zur Automatisierung des Beschaffungsprozesses von XOM-Kunden habe dabei einen wesentlichen Beitrag geleistet.
Der Konzern aus Duisburg war zuletzt sogar zum Übernahmeziel geworden. Das Interesse von US-Investor Apollo und dem Großaktionär Friedhelm Loh führte letztlich aber nicht zu einem Angebot. Das setzte die KlöCo-Aktie vergangene Woche erheblich unter Druck, was den jüngsten Aufwärtstrend aber nicht nachhaltig bremste. Seit Jahresbeginn hat das Papier bereits fast ein Drittel an Wert gewonnen.
Klöckner will seine Digitalisierungsstrategie und den Konzernumbau weiter konsequent vorantreiben, auch unter einem neuen Chef. So wird der langjährige Konzernchef Gisbert Rühl im kommenden Jahr aufhören. Nachfolger wird der Ex-Chef von Thyssenkrupp
Quelle: dpa-Afx