MÜNCHEN (dpa-AFX) - Nach einem von der Corona-Krise geprägten Jahr blickt der Lkw- und Zugbremsenhersteller Knorr-Bremse
Nach dem überraschenden Tod des Mehrheitsaktionärs und stellvertretenden Aufsichtsratschefs Heinz Herrmann Thiele im Februar gebe es "keine Signale seitens der Familie Thiele, dass es zu Instabilitäten kommen wird", sagte Mrosik. Thieles Tochter Julia gehört dem Aufsichtsrat an.
Im laufenden Jahr will Knorr-Bremse den Umsatz wieder auf 6,5 bis 6,9 Milliarden Euro steigern. In der Lkw-Sparte dürfte das erste Quartal das stärkste des Jahres sein - danach bremsten der Halbleiter-Mangel und China das Tempo, sagte Mrosik. 2020 fiel der Erlös - wie bereits bekannt - wegen des Einbruchs der Lkw-Nachfrage in Europa und Nordamerika von um rund elf Prozent auf 6,15 Milliarden Euro.
In der Zugsparte dagegen seien alle Werke gut ausgelastet, die Lieferkette funktioniere, aber in China und Indien würden Aufträge verschoben. In der Zugsparte dürfte das erste Quartal deshalb das schwächste sein. Der Auftragsbestand des Konzerns insgesamt sei mit 5 Milliarden Euro auf Rekordniveau.
Der bei Experten im Fokus stehende Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) fiel 2020 um fast 17 Prozent auf rund 1,1 Milliarden Euro. Die Marge sei dementsprechend auf 18 Prozent gesunken. Im laufenden Jahr rechnet Knorr-Bremse mit einer Ebitda-Marge von 17,5 bis 19 Prozent. Analysten stuften den Ausblick gerade bei der Marge als vorsichtig ein. Die im MDax gelistete Aktie büßte in einem schwachen Marktumfeld mehr als zwei Prozent auf 103,30 Euro ein.
Die Aktie des Unternehmens ist seit Herbst 2018 an der Börse notiert. Seitdem legte der Kurs um fast 30 Prozent zu, auch wenn das Papier das Anfang 2021 erreichte Rekordniveau von 117 Euro nicht halten konnte. Knapp 60 Prozent der Anteile des mit 16 Milliarden Euro bewerteten Unternehmens gehören der Familie Thiele.
Die Zahl der Mitarbeiter soll bei rund 30 000 stabil bleiben. Rund 5000 von ihnen arbeiten in Deutschland. An die Aktionäre plant Knorr-Bremse zwischen 40 und 50 Prozent des Gewinns als Dividende auszuschütten, wie Finanzvorstand Frank Markus Weber sagte./rol/DP/zb/stk
Quelle: dpa-Afx