NEUTRAUBLING (dpa-AFX) - Mit einem dicken Auftragsbuch als Polster rechnet der Abfüll- und Verpackungsanlagenhersteller Krones
Die Aktie kletterte in der Frühe um 2,2 Prozent. Warburg-Experte Stefan Augustin lobte vor allem die gute Profitabilität im Schlussquartal. Die Ziele für 2024 sieht er im Rahmen der Erwartungen. Ein Händler sprach am Morgen von soliden Eckdaten und einem ermutigenden Auftragseingang, wenngleich der Ausblick etwas konservativ sei. Er schloss daher im Laufe des Tages auch Gewinnmitnahmen nicht aus. Seit dem Zwischentief Anfang November 2020 hat sich die Aktie immer weiter in Richtung ihres Rekords aus dem Jahr 2018 bei knapp 123 Euro aufgeschwungen. Aktuell steht der Kurs bei rund 118 Euro.
"Krones ist zuversichtlich in das Jahr gestartet", teilte das Unternehmen in Neutraubling mit. Die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen sei anhaltend hoch. Gleichzeitig verwies der Konzern jedoch auf ein unverändert schwieriges Umfeld. Geopolitische Risiken in Europa, dem Nahen Osten und anderen Regionen der Welt stellten weiterhin eine Unwägbarkeit dar. So schloss der Vorstand auch weitere Materialengpässe nicht aus.
Für das laufende Jahr stellt Krones-Chef Christoph Klenk nun ein Umsatzplus von 9 bis 13 Prozent in Aussicht, womit sich das Wachstumstempo nur im Bestfall noch etwas beschleunigen könnte. Die Profitabilität soll aber generell weiter zulegen. Die Marge gemessen am Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte auf 9,8 bis 10,3 Prozent steigen.
In seinen Jahreszielen hat Krones bereits den Beitrag des Maschinenbauers Nestal berücksichtigt, dessen Übernahme aber noch nicht in trockenen Tüchern ist. Bisherigen Angaben zufolge rechnet der Vorstand damit, den Zukauf des Anbieters von Spritzgussmaschinen in der ersten Jahreshälfte abschließen zu können.
Im vergangenen Jahr hatte Krones seine Wachstumsprognose im Sommer erhöht. Letztlich kam das Plus etwa in der Mitte der Ziele heraus, der Umsatz zog 2023 um gut 12 Prozent auf 4,72 Milliarden Euro an. Der Wert der Bestellungen ging zwar vorläufigen Berechnungen zufolge um sieben Prozent zurück, sei aber mit 5,4 Milliarden Euro weiterhin auf einem hohen Niveau, hieß es vom Konzern. 2022 hatte der Auftragseingang wegen Nachholeffekten nach der Pandemie noch einen Rekordwert erreicht.
Gestiegene Materialkosten reichte der Konzern 2023 über höhere Preise an die Kunden weiter. Der operative Gewinn (Ebitda) kletterte dabei um mehr als ein Fünftel auf 457 Millionen Euro. Die Marge betrug 9,7 nach 8,9 Prozent im Vorjahr, womit das Unternehmen hier am oberen Ende seiner eigenen Prognose abschnitt. Analysten hatten im Schnitt mit einer etwas geringeren Profitabilität gerechnet. Unter dem Strich verdiente Krones mit 224,6 Millionen Euro 20 Prozent mehr.
Gute Aussichten für das noch junge Jahr 2024 dürfte nun der hohe Auftragsbestand bieten, der in den abgelaufenen zwölf Berichtsmonaten erstmals in der Geschichte des Unternehmens die Marke von 4 Milliarden Euro erreicht hatte. Zudem zogen die Aufträge zuletzt an, im Schlussquartal lag der Eingang wieder über dem Vorjahr.
Den endgültigen Geschäftsbericht will Krones am 22. März vorlegen./tav/nas/jha/
Quelle: dpa-Afx