KASSEL (dpa-AFX) - K+S traut sich dank hoher Düngerpreise im neuen Jahr einen weiteren Gewinnsprung zu. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte 2022 auf 1,6 bis 1,9 Milliarden Euro zulegen, wie die Hessen am Mittwoch in Kassel mitteilten. Das ist laut dem Unternehmen mehr als Analysten aktuell im Durchschnitt erwarten und wäre zudem im besten Fall rund doppelt so viel, wie laut bereits bekannter Eckdaten im vergangenen Jahr erzielt wurde. Allerdings haben noch nicht alle Analysten ihre Schätzungen an die bereits bekannten Eckdaten für 2021 angepasst. Die Aktien bauten ihre Gewinne am Mittwochmittag aus.
Dabei sollten höhere Verkaufspreise die gestiegenen Kosten für Energie, Logistik und Material mehr als nur ausgleichen. Der Konzern betont aber auch eine mit Blick auf das zweite Halbjahr eingeschränkte Berechenbarkeit der Entwicklung.
Der bereinigte freie Mittelzufluss soll sich 2022 auf 600 und 800 Millionen Euro belaufen. Das wäre ein Vielfaches der 2021 erzielten rund 100 Millionen Euro. Einen detaillierteren Ausblick wird K+S am 10. März im Rahmen der Veröffentlichung der endgültigen Jahreszahlen für 2021 vorlegen.
Im vergangenen Jahr hatte K+S dank hoher Düngerpreise und guter Geschäfte mit Auftausalz den operativen Gewinn auf 960 Millionen Euro vervielfacht, wie seit Anfang Februar bekannt ist. Dabei hatte das Unternehmen auch von zwei Sondereffekten profitiert.
So fiel laut K+S der Einmaleffekt aus der Gründung des Gemeinschaftsunternehmens Reks mit der Remondis-Tochter Remex mit 220 Millionen Euro 20 Millionen Euro höher aus als zuvor gedacht. Zusätzlich hätten Machbarkeitsstudien für Haldenabdeckungsverfahren zu ergebniswirksamen Auflösungseffekten bei Bergbau-Rückstellungen geführt. Die Höhe bezifferte ein Unternehmenssprecher auf Nachfrage auf einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.
Für die Aktien von K+S ging es am Mittwoch um gut vier Prozent auf 19,84 Euro nach oben. Damit notierten sie auf dem höchsten Niveau seit August 2018. Im laufenden Jahr haben die Papiere nun rund 30 Prozent hinzugewonnen, nach einem Plus von 95 Prozent im vergangenen Jahr. Sie profitieren damit schon eine Weile vom starken Agrarmarktumfeld mit hohen Düngerpreisen.
Allerdings blickt der Konzern auch auf einige schwierige Jahre vor dem Düngerboom zurück, in denen der Kurs stark gefallen war - im Tief bis auf rund 4,50 Euro kurz nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020.
Damals hatte sich die Konzernführung wegen einer drückend hohen Schuldenlast nach langem Überlegen auch zum Verkauf des amerikanischen Salzgeschäfts durchgerungen. Der Deal war dann im Frühling 2021 abgeschlossen worden. Unter Berücksichtigung von Schulden und Barmitteln hatte der Verkaufspreis am Ende rund 2,6 Milliarden Euro betragen./mis/mne/eas
Quelle: dpa-Afx