EINBECK (dpa-AFX) - Der Saatguthersteller KWS Saat
Das Papier gewann am Mittag gut 2 Prozent auf 57,40 Euro. Die Aktie hatte sich in den vergangenen Monaten eher schwach entwickelt und auch in den vergangenen Tagen noch einmal spürbar eingebüßt. Noch im Mai 2021 hatte die Aktie bei 80,90 Euro ihr Rekordhoch markiert. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs fiel die Aktie im Frühjahr bis auf 55,40 Euro. Nach einer leichten Entspannung legte sie im Juli dann erneut eine Talfahrt auf weniger als 54 Euro hin. Zuletzt pendelte sich der Kurs zumeist um die Marke von 60 Euro.
Mit der neuen Umsatzprognose präzisierte KWS die bisherige Vorhersage, bei der es ein Wachstum ohne genaue Angaben angekündigt hatte. Nach Ausbruch des Kriegs gegen die Ukraine hatte sich der Konzern im Frühjahr noch pessimistisch gezeigt und seine Umsatzprognosen für das vergangene Jahr eingedampft - dann aber bereits im Mai wieder Zutrauen in die Geschäfte gefasst und den Ausblick wieder angehoben. KWS verfügt nach eigenen Angaben in Russland und der Ukraine über eigene Tochtergesellschaften mit Züchtungs-, Produktions-, Vertriebs- und Verwaltungsaktivitäten - diese sollten etwa 10 Prozent des Gruppenumsatzes ausmachen.
Erstmals gab der Konzern nun auch eine Gewinnprognose für das neue Jahr ab. Demnach soll die Marge gemessen am Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) zwischen 10 und 11 Prozent liegen. Diese Prognosen liegen im Rahmen der Erwartungen seitens der von Bloomberg erfassten Experten. Der Konzern bestätigte außerdem die im August vorgelegten vorläufigen Eckdaten für 2021/22.
Demnach wuchs der Umsatz um 17,5 Prozent auf 1,54 Milliarden Euro, während die Ebit-Marge um 0,4 Prozentpunkte auf 10,1 Prozent zurückging. Unter dem Strich sank der Gewinn um 2,6 Prozent auf knapp 108 Millionen Euro. Die Dividende soll mit 80 Cent stabil bleiben.
Trotz des starken Wachstums ist die Unternehmensführung dennoch auch besorgt: "Mit Blick auf die bestehenden geopolitischen Risiken, zunehmende Wetterextreme sowie stark inflationäre Entwicklungen gehen wir aber von anhaltend herausfordernden Rahmenbedingungen für KWS aus", kommentierte Finanzvorstand Eva Kienle.
Die Analysten der Investmentbank Stifel ließen ihre Empfehlung auf "Buy" und mit einem Kursziel von 72 Euro. Analyst Andreas Heine kritisierte aber die Höhe des Barmittelzuflusses im Geschäftsjahr 2020/21 als enttäuschend. Der operative Cashflow hatte demnach rund 100 Millionen Euro und der freie Cashflow 10 Millionen Euro betragen. KWS müsse zukünftig die hohen Umsätze in Brasilien in bessere Ergebnisse umsetzen./vrb/zb/men/nas
Quelle: dpa-Afx