KÖLN (dpa-AFX) - Der Chemiekonzern Lanxess
Emerald Kalama Chemical beschäftige weltweit rund 500 Mitarbeiter und betreibe drei Produktionsstandorte in den USA, den Niederlanden und Großbritannien, hieß es weiter. Das Unternehmen erzielte den Angaben zufolge 2020 einen Umsatz von rund 425 Millionen US-Dollar und ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sondereinflüssen von etwa 90 Millionen Dollar.
Durch Einsparungen im Zuge der Übernahme erwartet Lanxess innerhalb von drei Jahren nach Abschluss der Transaktion einen zusätzlichen jährlichen Ebitda-Beitrag von rund 30 Millionen Dollar, also rund 25 Millionen Euro. Der Zukauf soll zudem bereits im ersten Geschäftsjahr nach Abschluss der Transaktion einen Beitrag zum Gewinne je Aktie liefern.
Zum Vergleich: Im Vor-Corona-Jahr 2019 hatte Lanxess ein operatives Ergebnis von rund einer Milliarde Euro erzielt. Im Viruskrisenjahr 2020 dürften es auf Basis jüngster Äußerungen über ein überraschend starkes Schlussquartal wohl um die 860 Millionen Euro gewesen sein. Genaue Angaben wird es bei der Vorlage der Jahreszahlen am 11. März geben.
Lanxess-Chef Matthias Zachert richtet den Konzern seit Jahren immer stärker auf Spezialchemie aus, die höhere Gewinnmargen verspricht als das Geschäft mit Massen- und Standardware. Zudem sollen die Geschäfte dann auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten stabiler laufen. Dabei gehören auch Übernahmen und Verkäufe von Unternehmensteilen zur Strategie.
Erst Mitte Januar war der Kauf des französischen Herstellers von Spezialfungiziden für die Verpackungsindustrie, Intace, angekündigt worden. Zudem verhandelt das Management gerade mit dem französischen Hersteller von Desinfektions- und Hygienelösungen Theseo. Beides sind eher kleinere Deals, Manager Zachert hatte in den vergangenen Monaten aber auch betont, dass auch eine größere Übernahme - wie der nun angekündigte Milliardenkauf von Emerald Kalama - angesichts der "starken finanziellen Situation" drin sei.
Investoren und Analysten dürften mit Interesse auf den Deal schauen. Erst wenige Tage zuvor hatten sie enttäuscht reagiert, nachdem der schweizerische Pharmazulieferer Lonza
Laut den Analysten Sebastian Satz von der Barclays Bank und Andreas Heine von Stifel Europe hätten die Lonza-Aktivitäten gut zu Lanxess gepasst. Immerhin: Angesichts des Preises, den die Finanzinvestoren zahlen, verwies Heine aber auch auf die Disziplin von Lanxess, nicht zu tief für Übernahmen in die Tasche zu greifen./mis
Quelle: dpa-Afx