BIRKENFELD (dpa-AFX) - Lieferkettenprobleme und höhere Kosten haben dem Diagnostikspezialisten Stratec
Für die Aktie ging es am Morgen zeitweise um mehr als 13 Prozent nach unten; sie konnte sich am Vormittag kaum davon erholen. Zuletzt fiel sie um etwas mehr als zehn Prozent auf 86 Euro und damit das niedrigste Niveau seit Juni 2020. Mit dem Abschlag war sie zudem am Dienstag der mit Abstand schlechteste Wert im SDax
Das Papier büßte seit dem Redkordhoch von etwas mehr als 147 Euro im September deutlich ein - allein seit Jahresbeginn fiel der Börsenwert um rund 40 Prozent auf etwas mehr als eine Milliarde Euro. Im April hatten kurzfristig Übernahmefantasien den Kurs beflügelt und auf mehr als 130 Euro getrieben, nachdem die Nachrichtenagentur Bloomberg zuvor über ein mögliches Interesse von Finanzinvestoren an der Übernahme der Beteiligung des Firmengründers Hermann Leistner und seiner Familie berichtet hatte.
Der Umsatz von Stratec sank in den ersten sechs Monaten im Jahresvergleich um rund zwölf Prozent auf 137,2 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Montag nach Börsenschluss im Zuge der Vorlage vorläufiger Zahlen in Birkenfeld mitteilte.
Die bereinigte operative Marge verschlechterte sich den vorläufigen Berechnungen zufolge im ersten Halbjahr von 22,1 Prozent auf 15,4 Prozent. Neben höheren Kosten, die Stratec nur verzögert an die Kunden weitergeben kann, wirkten sich auch negative Bewertungseffekte im Zusammenhang mit teilweise mehrjährigen Währungssicherungsgeschäften aus.
Stratec gehe davon aus, die im ersten Halbjahr entstandenen Lieferrückstände innerhalb der nächsten Monate aufholen zu können, hieß es weiter. Zudem erwartet das Unternehmen wegen Produkteinführungen sowie einer insgesamt niedrigeren Vorjahresvergleichsbasis eine Belebung der Umsatzdynamik in der zweiten Jahreshälfte. Vor diesem Hintergrund und auf Basis aktueller Bestellungen sowie Bestellprognosen seitens der Kunden bestätige das Unternehmen seine Prognosen für 2022.
Auf Basis konstanter Wechselkurse peilt Stratec weiter einen Umsatz auf Vorjahresniveau an. Die bereinigte Ebit-Marge soll bei 16,5 Prozent bis 18,5 Prozent liegen, nach 18,9 Prozent im Vorjahr. Weitere Details sollen am 10. August veröffentlicht werden./nas/mne/zb/mis
Quelle: dpa-Afx