GUILDFORD (dpa-AFX) - Der weltweit größte Industriegase-Konzern Linde
2021 peilt Linde nun einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn je Aktie von 10,10 bis 10,30 US-Dollar an, wie der im Dax
An der Börse kam die Quartalsbilanz gut an. Die Aktie drehte nach Vorlage der Zahlen ins Plus und legte zuletzt leicht zu. Damit gehörte der Titel zu den wenigen Kursgewinnern im Dax. Seit Jahresbeginn verteuerte sich das Papier um fast ein Fünftel und gehört damit zu stärksten Werten im deutschen Leitindex.
Im zweiten Quartal erhöhte sich der bereinigte Gewinn je Aktie im Jahresvergleich um 42 Prozent auf 2,70 Dollar. Das war mehr als von Experten im Schnitt erwartet. Im fortgeführten Geschäft legte der bereinigte Gewinn um 41 Prozent auf rund 1,4 Milliarden Dollar zu. Der Umsatz kletterte dank höherer Preise und Volumen um 19 Prozent auf 7,6 Milliarden Dollar. Mehr umsetzen konnte Linde im Gasegeschäft in allen Regionen. Die Erlöse in der kleineren Sparte Anlagenbau gingen hingegen leicht zurück.
Linde ist seit der Fusion mit dem US-Konkurrenten Praxair 2018 der weltgrößte Anbieter von Industriegasen. Der Konkurrent der französischen Air Liquide
Der ehemalige Praxair-Chef Angel führt Linde nach US-Stil: Das Unternehmen schüttet jedes Quartal eine Dividende aus und bilanziert in Dollar. Zudem startete der Konzern Anfang des Jahres ein neues Aktienrückkaufprogramm. Der Konzern will bis Mitte 2023 Papiere für bis zu fünf Milliarden Dollar erwerben. Zudem gehört Angel zu den Dax-Chefs mit dem höchsten Gehalt.
Seit dem Zusammenschluss trimmt Angel den Konzern auf Profitabilität. Dies kam Linde auch 2020 zugute. Allein im Gasegeschäft habe sich die Zahl der Arbeitsplätze in Deutschland seit August 2018 über Freiwilligenprogramme und nicht wieder besetzte Stellen von knapp 3900 auf knapp 2700 reduziert, hieß es aus Arbeitnehmerkreisen. Nun sollen weitere 500 Arbeitsplätze in Deutschland bis Ende 2022 gestrichen werden. Zuvor hatte die "Wirtschaftswoche" darüber berichtet. Weltweit beschäftigte Linde plc Ende März 2021 rund 72 000 Mitarbeiter, das waren 9 Prozent weniger als noch im Vorjahreszeitraum./mne/zb/eas
Quelle: dpa-Afx