PARIS (dpa-AFX) - Der Kosmetikkonzern L'Oreal gerät wegen der Schwäche auf dem asiatischen Markt zusehends unter Druck. Im dritten Quartal legte der Umsatz auf vergleichbarer Basis um 3,4 Prozent zu, wie das Unternehmen am Dienstag nach dem europäischen Börsenschluss in Paris mitteilte. Analysten hatten aber im Schnitt mit fast 6 Prozent Plus gerechnet.

Vor allem in Nordasien enttäuschten die Franzosen, wo es wegen der Probleme auf dem chinesischen Markt sogar zu einem Umsatzschwund kam. Hier hatten Branchenexperten mit einem Plus gerechnet. Es war der fünfte Rückgang in der Region infolge. Die Aktien von L'Oreal fielen am Mittwochmittag um vier Prozent. Seit dem Jahresbeginn büßten die Papiere gut ein Fünftel ein.

Konzernchef Nicolas Hieronimus sprach von "mehreren Turbulenzen", die das dritte Quartal belastet hätten. Insgesamt kletterte der Konzernerlös um 2,8 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro.

Vor allem wird in China weniger Geld für Make-up und Hautpflege ausgegeben. Die Verbraucher sorgen sich wegen eines langsameren Wirtschaftswachstums und einer Immobilienmarktkrise. Deshalb hat die chinesische Regierung zuletzt Maßnahmen angestoßen, um die Wirtschaft anzukurbeln.

In China sei das Umfeld noch herausfordernder geworden, sagte Hieronimus. Er glaube jedoch an die Zukunft dieses Marktes und hoffe, dass die Anreize der chinesischen Regierung das Verbrauchervertrauen wieder aufbessern könnten. Dieses Jahr geht der Manager weiter von steigendem Umsatz und operativem Gewinn aus. Für das kommende Jahr kündigte er eine Offensive mit Schönheitsprodukten an.

Der Umsatz kühle sich "schnell ab" und habe deutlich unter den Erwartungen gelegen, sagte Analystin Molly Wylenzek vom Analysehaus Jefferies. Die große Überraschung sei das geringere Wachstum in der dermatologischen Schönheitssparte. Unternehmenschef Hieronimus machte dafür das schlechte Wetter verantwortlich, das die Nachfrage nach Sonnenschutzprodukten im Allgemeinen beeinträchtigt habe. Zudem fehlten Produkteinführungen bei dem Label CeraVe. "Ein paar Verbraucher haben uns verlassen", insbesondere die Generation Z in den USA, räumte Hieronimus ein. Es liege nun an dem Unternehmen, sie zurückzugewinnen.

Die Zahlen folgen auf die schwachen Ergebnisse der letzten Tage von dem US-Konzern Coty und dem französischen Luxuskonzern LVMH . Kering , der Eigentümer von Gucci, wird an diesem Mittwoch nach Börsenschluss über die Umsätze berichten./mne/men/jha/

Quelle: dpa-Afx