GARBSEN (dpa-AFX) - Der Jahresauftakt ist für den Laserspezialisten LPKF
Die vorläufigen Kennziffern des Laserspezialisten für das erste Quartal seien letztlich sogar noch schwächer als von ihm erwartet ausgefallen, befand Warburg Analyst Robert-Jan van der Horst. Der erste größere Auftrag für die LIDE-Technologie sei aber in Reichweite, so der Experte mit Verweis auf das damit einhergehende Umsatzpotenzial. Er rät weiter zum Kauf.
Die schwache Umsatzentwicklung hat laut LPKF vor allem daran gelegen, dass der Konzern im Geschäft mit Solarmodulen keinen nennenswerten Umsatz habe verbuchen können. In diesem Bereich würden Aufträge erst in der zweiten Jahreshälfte ausgeliefert. Der operative Verlust vergrößerte sich um 70 Prozent auf 4,1 Millionen Euro.
Trotz des schwachen Jahresauftakts will LPKF im laufenden Geschäftsjahr zulegen. Der Konzernumsatz solle um 15 bis 25 Prozent auf 110 bis 120 Millionen Euro wachsen. Dabei soll die Marge zum operativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) zwischen 10 bis 13 Prozent liegen.
Bislang hatte sich LPKF in Anbetracht der Corona-Krise zu keiner konkreten Prognose durchringen können. Ende März hatte das Unternehmen noch darauf verwiesen, dass zum damaligen Zeitpunkt noch nicht absehbar sei, "wie sich die nächste und hoffentlich letzte Phase der Covid-19-Pandemie in den kommenden Wochen in den verschiedenen Ländern abspielen wird". Nun sieht der Laserspezialist die Dinge offenbar klarer.
Positives gab es im ersten Quartal hingegen beim Auftragsbestand zu vermelden. Er lag zum 31. März bei 43,5 Millionen Euro und damit mehr als ein Viertel über dem Vorjahreswert. Der Auftragseingang legte leicht auf 21,5 Millionen Euro zu nach 21,2 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Das Management sehe zudem eine "realistische Chance", 2021 einen größeren Auftrag für die LIDE-Technologie (Lase Induced Deep Etching) zu erhalten und auszuliefern. Dieser sei noch nicht in den Zielen eingeplant.
Die Langfristprognose bestätigte der Vorstand. Demnach erwartet LPKF für die folgenden Jahre weiterhin ein nachhaltiges, profitables Wachstum in allen Segmenten. Unter Berücksichtigung steigender Umsatz- und Ergebnisbeiträge durch LIDE rechnet das Unternehmen für das Jahr 2024 unverändert mit einem Konzernumsatz von über 360 Millionen Euro sowie einer Marge des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (Ebit) von mindestens 25 Prozent mit weiterem nachhaltigem Wachstum.
LPKF bietet Lasersysteme für die Herstellung von Leiterplatten, Mikrochips, Autoteilen, Solarmodulen und anderen Komponenten an. Im vergangenen Jahr traf die Pandemie das Unternehmen aus Garbsen bei Hannover hart, Umsatz und Gewinn brachen ein. Verzögerte Bestellungen und Lieferungen führten zu einem erheblichen Umsatzrückgang, hatte der scheidende Konzernchef Götz Bendele Ende März ausgeführt. Vor allem die beiden größten Kunden streckten oder verschoben Großprojekte, hieß es.
Wie bereits bekannt, verlässt Bendele das Unternehmen mit seinem zum 30. April auslaufenden Vertrag. Der Manager wechselt zum Halbleiter-Spezialisten Süss Microtec
Die vollständigen Zahlen für das erste Jahresviertel will LPKF am 29. April vorlegen./eas/ngu/stk
Quelle: dpa-Afx