PARIS (dpa-AFX) - Der Umsatzrückgang der Nobelmarke Gucci hat die Erlöse des französischen Luxusgüterkonzerns Kering
Die Aktien sackten zum Handelsstart um fast 8 Prozent ab. Im Vormittagshandel erholte sich der Kurs davon kaum. Mit rund 524 Euro fiel der Preis für einen Anteilsschein auf einen Stand wie im vergangenen Herbst zurück. Mitte Oktober startete die Aktie eine Talfahrt und konnte diese erst wieder mit dem Beginn des Novembers überwinden.
Unter den Analysten herrschte Konsens: Kering und allen voran Gucci hätten die Umsatzerwartungen enttäuscht, urteilten die Experten verschiedener Banken und Analysehäuser. RBC-Analyst Piral Dadhania setzte noch einen drauf und sagte, die Entwicklung bei Gucci habe selbst die relativ geringen Erwartungen noch verfehlt. Nun ergäben sich Fragen bezüglich der Umsatzerholung bei Gucci und den notwendigen Investitionen bei Kering für das laufende Jahr.
Nachdem geschlossene Geschäfte und die Corona-Maßnahmen im ersten Halbjahr deutlich auf die Bilanz gedrückt hatten, sei das Unternehmen nun wieder auf dem Weg der Besserung, sagte Kering-Chef François-Henri Pinault. Deutlich stärker belastet den Konzern dagegen seine neue Strategie, den Vertrieb von Gucci im Großhandel herunterzufahren. Dadurch will Kering das eigene Image und die Preise für Lederhandtaschen und weitere Artikel besser kontrollieren. Langfristig könnte sich der neue Weg für Kering bewähren, glauben Analysten. Die Luxusmarke steuert nach wie vor dem Löwenanteil zu den Erlösen bei.
Die Corona-Pandemie hatte dem jahrelangen rasanten Wachstum von Gucci abrupt ein Ende gesetzt. Im Schlussquartal 2020 sackte der Umsatz der Marke auf vergleichbarer Basis um 10 Prozent auf 2,28 Milliarden Euro ab. Analysten hatten mit einem kleineren Rückgang gerechnet. Die andere bekannte Kering-Marke Bottega Veneta schaffte dagegen mehr Erlöse, während Yves Saint Laurent auf der Stelle trat.
Auf Jahressicht ergibt sich auf vergleichbarer Basis für Kering insgesamt ein Umsatzrückgang von rund 16 Prozent auf 13,1 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis des fortgeführten Geschäfts sackte um gut ein Drittel auf 3,1 Milliarden Euro ab. Der bereinigte Gewinn fiel um fast 40 Prozent auf knapp 2 Milliarden Euro.
Die Folgen der Corona-Pandemie wirken sich auch auf die Dividende aus. So will das Management für das abgeschlossene Jahr eine Dividende von 8 Euro auszahlen. Das ist knapp ein Drittel weniger als noch im Jahr zuvor. Beim Ausblick für das laufende Jahr hielt sich der Vorstand bedeckt./ngu/knd/stk
Quelle: dpa-Afx