PARIS (dpa-AFX) - Der französische Luxusgüterkonzern LVMH
In der Leder- und Modesparte mit den Marken Louis Vuitton und Christian Dior gingen die Erlöse im vierten Quartal auf vergleichbarer Basis um ein Prozent zurück, wie das Unternehmen am Dienstag nach Börsenschluss in Paris mitteilte. Ausgeklammert sind dabei Währungs- und Portfolioeffekte.
Der Gesamtumsatz von LVMH sank 2024 auf berichteter Basis um zwei Prozent auf 84,7 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis schaffte der Luxusgüterkonzern ein kleines Plus von einem Prozent. Damit übertraf LVMH zwar leicht die Erwartungen der Analysten, doch nachdem der Schweizer Konkurrent Richemont
Die im Eurozonen-Index EuroStoxx 50
Analystin Chiara Battistini von der US-Bank JPMorgan attestierte den Franzosen im Blick auf die Jahreszahlen zwar Besserung. Diese sei aber nicht so deutlich wie erhofft ausgefallen. Die Entwicklung des operativen Gewinns im zweiten Halbjahr habe enttäuscht, hieß es von der Deutschen Bank. Allerdings seien die Erwartungen an das Zahlenwerk auch recht hoch gewesen, fügten die Analysten der UBS hinzu. Starke Zahlen einiger Wettbewerber hätten die Hürde hoch gelegt. Die Experten der Deutschen Bank merkten noch an, dass sich die Geschäftsentwicklung von LVMH zuletzt verbessert habe, was ein gutes Vorzeichen für das erste Quartal sei.
Der operative Gewinn von LVMH sank im vergangenen Jahr um 14 Prozent auf 19,6 Milliarden Euro und damit noch etwas stärker als von Analysten erwartet. Gleiches galt für den Gewinn unter dem Strich, der um 17 Prozent auf 12,6 Milliarden Euro fiel. Für 2024 soll eine Dividende von insgesamt 13 Euro je Aktie gezahlt werden. Das wäre genauso viel wie im Vorjahr.
Das Management der Franzosen habe in einer Telefonkonferenz zu den Zahlen nicht die erhofften Signale geboten, schrieb Analyst Luca Solca vom US-Analysehaus Bernstein Research. Sonderbelastungen für das Ergebnis dürften nicht von schrumpfenden Umsätzen in vielen Bereichen ablenken. Man habe Probleme erkannt und gehe sie an, aber das brauche Zeit. Derweil helfe aktuell aber eine Nachfragebelebung in den USA.
Für Berenberg-Analyst Nick Anderson haben die Zahlen zum Vorjahr die klaren Stärken des Geschäftsmodells der Franzosen herauskristallisiert, auch wenn das operative Ergebnis aufgrund von Sonderbelastungen die Erwartungen verfehlt habe. Mit den Investitionen stärke der Konzern seine Marken, um die Konkurrenz weiter abzuhängen und Marktanteile zu gewinnen. LVMH sei zudem wohl gut ins neue Jahr gestartet.
Unternehmenschef Bernard Arnault schlug in einer Präsentation einen optimistischen Ton an. Das Jahr 2025 habe relativ gut begonnen, da Louis Vuitton mit einem zweistelligen Wachstum gestartet sei. Der viertreichste Mann der Welt sagte, er sei zuversichtlich, dass die angeschlagene Marke Dior in diesem Jahr Fortschritte machen werde und prognostizierte einen "boomenden" US-Markt. Eine Erholung des Wein- und Spirituosengeschäfts könnte in den nächsten zwei Jahren eintreten. Das Geschäft war nach der Pandemie eingebrochen. Ein Verkauf der Getränkeabteilung von Moet Hennessy stehe nicht auf der Tagesordnung, fügte Arnault hinzu.
Derweil räumt der Luxuskonzern in seinem Portfolio weiter auf: Die Beteiligung an der Marke Stella McCartney wurde veräußert. Stella McCartney werde die Minderheitsbeteiligung nach einer mehr als fünfjährigen Zusammenarbeit zurückkaufen, teilten die Parteien am Montagabend in einer gemeinsamen Erklärung mit. Die Bedingungen des Geschäfts wurden nicht bekannt gegeben. Die Marke wurde von der heute 53-jährigen Tochter des Beatle-Frontmans Paul McCartney gegründet und war in der Vergangenheit Teil des Gucci-Eigentümers Kering
Quelle: dpa-Afx