WIEN (dpa-AFX) - Ein Hagelsturm hat ein Flugzeug der Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA) schwer beschädigt. Unter anderem wurde die Nase der Maschine weggerissen. Der Airbus A320 sei jedoch am Sonntagabend sicher in Wien gelandet, hieß es am Montag von der österreichischen Fluggesellschaft. Die 173 Passagiere und 6 Besatzungsmitglieder an Bord seien unverletzt geblieben.
Der Flug war in Palma de Mallorca gestartet. Beim Landeanflug nach Wien geriet die Maschine nach Angaben der AUA in eine Gewitterzelle. "Aufgrund der Beschädigungen wurde der Notruf Mayday abgesetzt", berichtete die Airline.
Beschädigte Cockpit-Scheiben
Einer der Passagiere schilderte der "Kronen Zeitung", dass während des Fluges ein heftiges Rütteln zu spüren gewesen sei. "Die Landung verlief etwas unruhiger als normalerweise", sagte er. Danach habe der Pilot den Passagieren mitgeteilt, dass die Windschutzscheibe des Flugzeugs kaputt sei.
Die Schäden waren jedoch umfangreicher. Ein Foto, das von der Unwetterzentrale in Wien auf der Plattform X hochgeladen wurde, zeigte den betroffenen Airbus A320 am Wiener Flughafen mit fehlender Nase und Cockpit-Scheiben, die wegen des Hagelschlags undurchsichtig geworden waren. Laut AUA wurden auch Verkleidungen des Flugzeugs beschädigt. Ein Technik-Team der AUA sei bereits dabei, das Flugzeug zu untersuchen.
Unwetter am Radar nicht sichtbar
Es sei Aufgabe der Piloten, die vorhergesagte und aktuelle Wettersituation entlang der gesamten Flugroute zu beobachten, teilte die Fluggesellschaft mit. Die Crew dieses Fluges habe ausgesagt, dass die Gewitterzelle auf dem Wetterradar nicht ersichtlich gewesen sei. "Der Vorfall dauerte nur wenige Sekunden", sagte eine Sprecherin zum Flug durch den Hagelsturm.
Hagelkörner können wegen ihrer großen Bewegungsenergie erhebliche Schäden anrichten. Großer Hagel entsteht nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in Gewitterzellen mit hohem Flüssigwassergehalt, in denen sich Luft mit hoher Geschwindigkeit in vertikaler Richtung bewegt. Die Eisteilchen können sich bereits bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt bilden./al/DP/ngu
Quelle: dpa-Afx