KENILWORTH (dpa-AFX) - Der US-Pharmakonzern Merck & Co
Kenneth Frazier werde sein Amt zum 30. Juni niederlegen, hieß es. Sein Nachfolger soll der amtierende Finanzchef Robert Davis werden.
Frazier übernahm Anfang 2011 den Chefposten. In dieser Zeit hat das Unternehmen sein Geschäft mit Krebsmedikamenten aufgebaut, angeführt vom Blockbuster-Immunonkologie-Medikament Keytruda.
Im Schlussquartal 2020 ist der Konzern wegen hoher Aufwendungen für einen Medikamentenrückruf und die Übernahme des Krebsforschers VelosBio tief in die roten Zahlen gerutscht. Dazu wirkte sich die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Beschränkungen negativ aufs Geschäft aus. Sowohl im vierten Quartal als auch im gesamten Jahr gingen weniger Menschen zum Arzt. Vor allem der Impfstoffverkauf sei betroffen, so der Konzern.
Die Aktie des Pharmakonzerns gab am Nachmittag um fast zwei Prozent nach und stand damit bei 76 Dollar. Damit war Merck Schlusslicht im Dow Jones.
Im Gesamtjahr 2020 schrumpfte der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um 28 Prozent auf rund 7,07 Milliarden US-Dollar (ca. 5,88 Mrd Euro). Die Erlöse kletterten hingegen binnen zwölf Monaten um 2 Prozent auf knapp 48 Milliarden Dollar. Der Umsatz sei allerdings durch Wechselkurseffekte belastet worden, hieß es. "Trotz außergewöhnlicher Herausforderungen durch die COVID-19-Pandemie erzielte Merck im Jahr 2020 ein solides Wachstum", sagte der scheidende Chef am Donnerstag laut Mitteilung. "Unsere Wissenschaftler entwickeln unsere interne Pipeline vielversprechender Medikamente und Impfstoffe weiter." Darunter seien auch Mittel gegen Krebs, HIV und Covid-19.
Für 2021 stellt das Unternehmen einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn je Aktie (EPS) von 6,48 bis 6,68 Dollar in Aussicht, nach 5,94 ein Jahr zuvor. Die Kennzahl hatte damit im unteren Bereich der zuletzt angehobenen Zielspanne gelegen./knd/fba/he
Quelle: dpa-Afx