DARMSTADT (dpa-AFX) - Beim Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck KGaA
Merck profitiert aktuell in der Corona-Pandemie vor allem von seinem Laborgeschäft, das unter anderem viele Impfstoffhersteller beliefert. So produzieren die Darmstädter etwa Lipide als Baustein für den Impfstoff von Biontech
Mit der erhöhten Prognose deute sich auch ein starkes Schlussquartal an, schrieb Analyst Keyur Parekh in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Im dritten Jahresviertel habe Merck zudem bei Umsatz und operativem Ergebnis die Konsensschätzungen übertroffen. Der Experte gehört dennoch zu den Skeptikern und empfiehlt die Aktie auch wegen der bereits hohen Bewertung zum Verkauf. Interessant werde es nun von Merck zu hören, wieweit die Pandemie-Welle den Konzern noch bis ins Jahr 2022 und weiter trage, so Parekh.
Auch Analyst Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan bescheinigte dem Dax-Unternehmen ein starkes drittes Jahresviertel. Die neuen Jahreszielspannen implizierten im Mittelwert einen Anstieg der Marktprognosen für den Gewinn je Aktie um vier Prozent, erläuterte der Experte. Er bestätigte sein positives Votum für die Aktie.
Vorläufigen Berechnungen zufolge stieg bei Merck im dritten Quartal der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um fast 12 Prozent auf 4,97 Milliarden Euro, wie Merck am Vorabend überraschend mitgeteilt hatte. Wichtigster Treiber sei das starke Laborgeschäft gewesen. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) sank hingegen um neun Prozent auf 1,55 Milliarden Euro. Allerdings hatte Merck im Vorjahr erheblich von aufgelösten Rückstellungen profitiert.
Aufs gesamte Jahr gesehen soll nun laut der neuen Prognose der Umsatz auf 19,30 bis 19,85 Milliarden Euro wachsen nach 17,5 Milliarden Euro im Vorjahr. Bisher hatte die Prognose bei 18,80 bis 19,70 Milliarden Euro gelegen. Dabei traut sich Merck auch ein noch höheres Ergebnis zu: Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) soll von 5,2 Milliarden im Vorjahr auf 6,0 bis 6,3 Milliarden Euro in 2021 anziehen. Die alte Prognose hatte bei 5,6 bis 6,0 Milliarden Euro gelegen.
Merck will die vollständigen Zahlen für das dritte Quartal am 11. November veröffentlichen./tav/jha/nas/eas
Quelle: dpa-Afx