DARMSTADT (dpa-AFX) - Der Pharmakonzern Merck KGaA kann nach dem Ausgang eines Patentstreits mit einem Sonderertrag rechnen. Wie Merck am Dienstagabend in Darmstadt mitteilte, will der Konzern eine Rückstellung von 365 Millionen Euro auflösen, nachdem er im Streit um ein Patent mit Biogen vor einem US-Berufungsgericht Recht bekommen habe. Vor diesem Hintergrund habe sich die Merck KGaA entschieden, die für das Patentverletzungsverfahren gebildeten Rückstellungen aufzulösen. Davon könnte maximal "ein mittlerer bis hoher zweistelliger Millionenbetrag im Finanzergebnis zu verbuchen sein".

Merck und Biogen streiten sich in den USA um Mercks Medikament Rebif gegen Multiple Sklerose. Biogen argumentiert, dass Merck mit dem Produkt ein Biogen-Patent verletzt habe. Nachdem ein Bezirksgericht Biogen Recht gegeben hatte, hob nun ein Berufungsgericht nach Angaben von Merck das Urteil auf. Nun gelte die ursprüngliche Entscheidung einer Jury aus dem Jahr 2018, nach der das fragliche Patent von Biogen unwirksam sei.

Rückstellungen werden von Unternehmen gebildet, um drohende Verbindlichkeiten abzudecken, deren Höhe und Eintreten noch ungewiss sind. Erwartet ein Unternehmen also solche Verbindlichkeiten, kann es einen Betrag "zurückstellen", um künftigen Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können./fba/he/DP/fba

Quelle: dpa-Afx