MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Bausoftwareanbieter Nemetschek
Wie sich zum Jahresende zeigte, zahlte sich die vorsichtige Haltung des Managers aus. Der Erlös kletterte 2022 laut vorläufigen Zahlen um 17,7 Prozent auf 801,8 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in München mitteilte. Währungsbereinigt lag das Plus bei 12,1 Prozent und damit gerade so im Prognosekorridor von 12 bis 14 Prozent. In den ersten neun Monaten hatte Nemetschek währungsbereinigt noch um 15,2 Prozent zugelegt.
Analyst Knut Woller von der Baader Bank sprach von schwächer als erwartet ausgefallenen Resultaten - sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis. Ob nun der Konjunkturumschwung oder die Umstellung auf Abonnements der Hauptgrund waren, sei schwierig zu sagen, schrieb er in einer frühen Einschätzung. Das Verfehlen von Markterwartungen dürfte auf der Aktie lasten. Auch aus dem Handel hieß es am frühen Morgen, die Schätzungen am Markt hätten etwas höher gelegen.
Der Aktienkurs fiel vorbörslich gegenüber dem Xetra-Schluss vom Vorabend um zwei Prozent. Die Aktie hat sich im vergangenen Jahr unterdurchschnittlich entwickelt - wie so viele Titel aus dem Technologiebereich. Lagen die Jahreshochs Anfang 2022 noch über 110 Euro, sackte der Kurs in Etappen bis zu spürbar unter die 50-Euro-Marke. Und vom Börsen-Aufwärtstrend der vergangenen Wochen profitierten die Aktien nur mit Mühe. Investoren sorgen sich bei Nemetschek auch um die Konjunkturschwäche, die die Bauwirtschaft und damit die Kunden von Nemetschek deutlich treffen könnte.
Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg 2022 um 15,8 Prozent auf 257 Millionen Euro. Die entsprechende Marge lag bei 32,0 Prozent (VJ 32,6) und damit ebenfalls am unteren Ende der Prognosespanne. Im langjährigen Vergleich ist das ein hohes Niveau, getrieben durch in der Pandemie wegfallende Kosten für Reisen. Padrines hat auch bereits angedeutet, dass die Marge in diesem Jahr weiter sinken dürfte.
Die detaillierten Jahreszahlen inklusive Nettoergebnis und Prognose legt das Unternehmen am 23. März vor./men/nas/mis
Quelle: dpa-Afx