BEAVERTON (dpa-AFX) - Der US-Sportartikel-Hersteller Nike
Die Aussagen belasteten die Aktienkurse aus der gesamten Branche. Die Adidas-Aktien
"Der gedrückte Umsatzausblick dürfte im Fokus stehen", schrieb Analyst Randal Konik vom Investmenthaus Jefferies mit Blick auf die Reaktion der Anleger. Das abgelaufene zweite Geschäftsquartal zeige eine sich abschwächende Nachfrage. "Das ist nicht gut", urteilte der Experte vor allem mit Blick auf eine nachlassende Nachfrage in Nordamerika. Das ist auch für Adidas und Puma eine wichtige Absatzregion.
Matthew Boss von der US-Bank JPMorgan merkte an, Nike erwarte für das Geschäftsjahr bis Ende Mai 2024 nurmehr ein Umsatzplus von einem Prozent. Dem stehe eine durchschnittliche Markterwartung von plus 3,7 Prozent gegenüber. Gegenwind wehe dem Unternehmen von der Konjunktur in China und auch in der Region Europa, Naher Osten und Afrika ins Gesicht. Der Absatz auf den immer wichtiger werdenden digitalen Vertriebskanälen sei von Rabatten und Kaufanreizen geprägt.
Nike-Finanzchef Matt Friend ging in einer Analystenkonferenz von einer schwächeren zweiten Jahreshälfte aus. Im laufenden dritten Geschäftsquartal rechnet Nike mit einem leichten Umsatzrückgang. Im vierten Geschäftsquartal sollen der Erlös dann wieder steigen - allerdings nur um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz.
Das Management kündigte ein Programm an, mit dem es die Kosten in den kommenden drei Jahren um bis zu zwei Milliarden US-Dollar senken will. Der überwiegende Teil der Einsparungen soll in zukünftiges Wachstum fließen. So will Nike das Produkt-Sortiment vereinfachen, die Automatisierung vorantreiben und die Organisation verschlanken. Die Vereinfachung der Struktur wird den Angaben zufolge zu einer Belastung von 400 bis 450 Millionen Dollar vor Steuern führen. Die Kosten entfallen hauptsächlich auf Abfindungen für entlassene Mitarbeiter und dürften vor allem im laufenden Quartal verbucht werden.
Im abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal legte Nikes Umsatz insgesamt um ein Prozent auf 13,4 Milliarden US-Dollar zu. Analysten hatten jedoch etwas mehr erwartet. Währungsbereinigt sank der Erlös leicht. Verantwortlich für das maue Wachstum war der Großhandel, dessen Erlös sank. Der Umsatz in der wichtigen chinesischen Region verpasste zudem trotz eines Anstiegs um vier Prozent ebenfalls die Erwartungen. Investoren betrachten die Verkäufe in der Volksrepublik China und Taiwan sehr genau. Befürchtet wird ein Rückgang der dortigen Konsumausgaben. Nike-Manager hatten sich in diesem Jahr bisher wiederholt zuversichtlich hinsichtlich einer Erholung geäußert.
Der Gewinn des Konzerns legte unter dem Strich um 19 Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar zu. Die Lagerbestände sanken zu Ende November im Jahresvergleich um 14 Prozent auf 8 Milliarden Dollar. Wie andere Wettbewerber auch hat Nike in diesem Jahr viel Geld aufgewendet, um überschüssige Vorräte abzubauen, die sich in den vergangenen Jahren wegen Problemen in den Lieferketten angehäuft hatten./nas/he/stw/mis
Quelle: dpa-Afx