ESPOO (dpa-AFX) - Der Netzwerkausrüster Nokia
Der Aktienmarkt reagierte verschnupft. In Helsinki rutschten die Papiere zwischenzeitlich um 9 Prozent ab. Ohne die Berücksichtigung einmaliger positiver Ergebnisse im Zusammenhang mit dem Netzwerkgeschäft und mit AT&T
So profitierte Nokia von einer Vertragslösung mit dem US-Telekomkonzern AT&T sowie im Geschäft rund um Mobilnetzwerke von einer Einigung bei Vertragsverhandlungen.
Analyst Sandeep Deshpande von JPMorgan sprach zudem von einem schwachen Quartal. Das sei primär auf die Ergebnisse im Kerngeschäft der Netzwerk-Infrastruktur zurückzuführen. Die Hoffnungen richteten sich angesichts der Erholung der Aufträge nun auf das zweite Halbjahr.
Sowohl Nokia als auch der schwedische Konkurrent Ericsson
Bei Nokia fiel im Quartal der operative Gewinn auf vergleichbarer Basis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 32 Prozent auf 423 Millionen Euro. Der Umsatz ging um 18 Prozent auf 4,47 Milliarden Euro zurück und damit stärker als Experten erwartet hatten. In den Zahlen ist das Seekabelgeschäft nicht mehr enthalten.
Dank einer Besserung beim Auftragseingang bestätigte Nokia-Chef Pekka Lundmark die Prognose für das laufende Jahr. Er räumte aber ein, dass das Volumen "ohne Frage" derzeit extrem schwach ausfalle, wenn man auf den Umsatz blicke. Lundmark setzt zudem auf das laufende Sparprogramm und auf den Konzernumbau.
Ende Juni hatte Nokia den Verkauf des Seekabelgeschäfts an den französischen Staat für 350 Millionen Euro und zum anderen den 2,3 Milliarden Euro teuren Zukauf des US-Unternehmens Infinera angekündigt. Mit Infinera setzt Nokia seine Hoffnung auf eine wachsende Nachfrage nach durch künstliche Intelligenz getriebene Dienstleistungen für Rechenzentren. Jefferies-Analyst Menon bewertete den Schritt positiv und schätzt, dass sich diese Übernahme für Nokia auszahlen dürfte./nas/zb/mis/stk
Quelle: dpa-Afx