HAMBURG (dpa-AFX) - Der Windanlagenhersteller Nordex
In den Monaten Juli bis September habe Nordex einen höheren durchschnittlichen Verkaufspreis je installiertes Megawatt Leistung (ASP) erzielt. Dieser stieg von 0,69 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf nun 0,90 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Freitag in Hamburg mitteilte.
Die Zunahme von rund 30 Prozent entspricht dem, was Jefferies-Analyst Constantin Hesse Anfang Oktober geschätzt hatte. "Nordex wird zu einem Preismacher anstatt ein Preisnehmer", kommentierte er zu diesem Zeitpunkt. "Wir erwarten eine Marge von 3,1 Prozent des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen im kommenden Jahr." Dem Management von Nordex sei bewusst, dass mehr Profitabilität erwirtschaftet werden müsse. Zum Halbjahr 2022 stand hier noch ein dickes Minus bei Nordex in den Büchern.
"Nordex konzentriert sich darauf, Preise über die Verkaufsmengen zu stellen. Das könnte zu einem leichten Sinken der kurzfristigen Aufträge führen", sagte ein Händler. Zudem sind nach Einschätzung des Analysehauses Jefferies die Rahmenbedingungen für den Windanlagenhersteller aus Hamburg etwas günstiger als noch vor Monaten. Die Lieferketten stabilisierten sich für Nordex, wenngleich die Lieferung von Vormaterialien schwankungsanfällig bleibt. Die Zahl der Auftragseingänge bleibe dennoch dynamisch, die Rahmenbedingungen für den Ausbau von erneuerbaren Energien verbesserten sich.
Für das dritte Quartal meldete der Windanlagenhersteller dennoch eine rückläufige Auftragsentwicklung. Nordex verzeichnete Aufträge mit einer Leistung von 1,4 Gigawatt. Im Vergleichszeitraum waren es noch 1,8 Gigawatt. Nordex-Chef José Luis Blanco bezeichnete das dennoch als solide in einem herausfordernden Umfeld. Die Bestellungen für insgesamt 227 Windenergieanlagen kamen aus Brasilien, Deutschland, Finnland, Polen, Spanien und weiteren sechs Ländern. Ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen Aufträge für 389 Anlagen eingesammelt.
"Die Dinge entwickeln sich in die richtige Richtung", kommentierte Analyst Guido Hoymann vom Bankhaus Metzler am Freitag. "Wenn nun auch die Profitabilität der Aufträge stimmt, könnten Nordex und die ganze Branche aus der Krise finden." Turbinenhersteller seien dazu gezwungen gewesen, die Preise wegen höherer Kosten zu erhöhen./ksc/stw/ngu/stk
Quelle: dpa-Afx