MAINTAL (dpa-AFX) - Engpässe bei der Versorgung mit Stahl und Kunststoff stimmen den Verbindungstechnik-Spezialisten Norma
Nach der Nachricht verlor das Papier zwölf Prozent auf ein Jahrestief von 37,74 Euro. Am frühen Nachmittag beschleunigte sich er Kursrutsch nochmals, und es ging zeitweise um mehr als 19 Prozent in den Keller.
Erst vergangene Woche hatte die britische Investmentbank HSBC die Norma-Aktie von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 48 auf 49 Euro angehoben. Analyst Richard Schramm war zu dem Zeitpunkt noch der Auffassung, dass die Konzernziele trotz eingetrübter Aussichten für das Automobilgeschäft für 2021 gut erreichbar blieben.
Doch dem schwierigen Umfeld kann sich Norma nicht entziehen. Bezogen auf das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) solle die Marge nun bei mehr als 10 Prozent statt wie bislang angenommen mehr als 12 Prozent liegen, hieß es nun. Die Margenprognose beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) wurde mit mehr als elf Prozent ebenfalls um zwei Prozentpunkte gesenkt. Die Erlöse aus eigener Kraft sollen im laufenden Jahr weiter im niedrigen zweistelligen Prozentbereich steigen.
Grund für die Prognosesenkung sei eine andauernde Knappheit an Materialien, vor allem bei Stahl und Kunststoff, hieß es. Die Engpässe führten zu höheren Preisen. Daher rechne das Management nun mit "deutlich geringeren Produktionskapazitäten in relevanten Industrien sowie höheren Material- und Frachtkosten in allen Regionen". Ferner belasteten weiter Ausgaben im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, hieß es.
Zuletzt hatte sich Norma im zweiten Quartal dank einer anhaltender Erholung der Automärkte und guter Geschäfte im Wassermanagement von dem Corona-Einbruch aus dem vergangenen Jahr weiter erholt und Umsatz und Ergebnis deutlich gesteigert.
Zwar warnte das Management um Konzernchef Michael Schneider bereits bei der Vorlage der Zahlen Anfang August, dass sich das Unternehmen mit dem fortschreitenden Preisdruck auf den Rohstoffmärkten und den Lieferengpässen der Halbleiterindustrie täglich auseinandersetzen müsse. Dennoch blicke man zuversichtlich in die zweite Jahreshälfte 2021, hatte das Management damals noch erklärt./nas/stw/jha/
Quelle: dpa-Afx