MAINTAL (dpa-AFX) - Der Verbindungstechnik-Spezialist Norma
An der Börse wurden die Nachrichten leicht positiv aufgenommen. Die Papiere des SDax
Für das laufende Jahr erwartet die Norma Group ein Umsatzwachstum aus eigener Kraft im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich - Experten rechnen mit sechs Prozent. Zuwächse erhofft sich das Management insbesondere in der Region Asien-Pazifik sowie der Region Amerika, wo das Wasser- und Automobilgeschäft anziehen soll. Die Marge des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll bei rund elf Prozent liegen (2021: 10,4%). Das Vorkrisen-Niveau von 12,4 Prozent aus dem Jahr 2019 bleibt damit noch unerreicht.
Allerdings sieht der Zulieferer seine Prognose unter der Einschränkung, dass im Jahresverlauf keine erheblichen negativen Auswirkungen durch die Corona-Pandemie oder den Ukraine-Krieg auftreten. Laut Mitteilung hat die Norma Group alle Lieferungen nach Russland und die Ukraine eingestellt und betreibt dort keine Produktions- oder Vertriebsstandorte. Der Anteil am Umsatz belaufe sich auf weniger als ein Prozent.
Im vergangenen Jahr profitierte das Unternehmen von der angekurbelten Weltwirtschaft, ehe zum Jahresende Lieferengpässe ihre Spuren hinterließen. Unter dem Strich erzielte die Norma Group einen auf die Aktionäre entfallenden Gewinn von rund 56 Millionen Euro, nach 5,7 Millionen im Vorjahr. Bei der Dividende schlägt der Vorstand eine Steigerung um 5 Cent auf 75 Cent vor. Hier hatten Analysten mit etwas mehr gerechnet.
Die Resultate des Autozulieferers hätten keine Überraschungen enthalten, schrieb Peter Rothenaicher von der Baader Bank. Die wichtigste Nachricht sei der angesichts des schwierigen politischen und wirtschaftlichen Umfelds vorsichtig optimistische Geschäftsausblick gewesen, so der Analyst. Vor allem das Margenziel sei indes zurückhaltend. Analyst Alexander Wahl von Stifel meinte hierzu, dass es problematisch sei, dass die Erwartungen an die Margen-Entwicklung kein Sicherheitspolster hätten.
Bereits im Februar hatte die Norma Group einen kräftigen Anstieg bei Umsatz und operativem Ergebnis verkündet. Die Erlöse kletterten 2021 im Jahresvergleich um 14,7 Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Euro. Damit setzte Norma etwa soviel um wie im Vor-Corona-Jahr 2019. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) legte im vergangenen Jahr auf 113,8 Millionen Euro zu nach 45,3 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Laut dem Unternehmen wirkten sich unter anderem Einsparungen positiv aus.
Konzernchef Michael Schneider will den Fokus zukünftig stärker auf Wassermanagement, Industrieanwendungen und Elektromobilität richten. Norma hatte deshalb bereits Ende 2019 ein Umbau- und Sparprogramm gestartet. Unter anderem wurde im vergangenen Jahr der Einkauf von Produktionsmaterialien für verschiedene Standorte stärker gebündelt. Den US-Produktionsstandort im kalifornischen Fresno integrierte Norma bereits in bestehende Werke. Bis Ende 2022 soll das Werk im thüringischen Gerbershausen geschlossen werden, die dortige Produktion verlagert der Konzern in bestehende Werke in Deutschland, Schweden und Tschechien./jcf/nas/stk
Quelle: dpa-Afx