BASEL (dpa-AFX) - Der Schweizer Pharmakonzern Novartis
Unter dem Strich stand im dritten Quartal ein Konzerngewinn von 3,2 Milliarden Dollar nach 1,5 Milliarden ein Jahr zuvor. Analysten schauen allerdings vor allem auf den um verschiedene Einflüsse bereinigten Kern-Betriebsgewinn. Mit 5,1 Milliarden - ein Plus von rund 17 Prozent - fiel dieser besser als erwartet aus. Die Aktien kamen im frühen Handel dennoch unter Druck. Zuletzt sank der Kurs um drei Prozent auf 96,77 Franken. Die Aktie, die sich zuletzt nahe dem Jahreshoch gehalten hatte, erhielt einen Dämpfer.
Die Analysten von Stifel lobten zwar das Zahlenwerk, das erneut die Erwartungen übertroffen habe. Das Haar in der Suppe seien aber die Aussagen zur Morphosys
Etwas enttäuschend sei die Abschreibung auf Morphosys, hieß es auch von den Experten von Goldman Sachs. Dies stelle die Übernahmestrategie des Konzerns wieder infrage.
Dank des erneut starken Quartals hat die Novartis-Führung die eigenen Ziele für das Gesamtjahr nochmal nach oben angepasst. Seit 2023 hat der Konzern mit jedem Quartal seine Jahresziele erhöht.
Beim Umsatz wird nun ein Wachstum zu konstanten Wechselkursen im niedrigen zweistelligen Prozentbereich angepeilt. Zuvor war das Unternehmen von einem Zuwachs im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich ausgegangen. Der operative Kerngewinn soll nun im hohen Zehnerbereich zulegen. Bisher war der mittlere bis hohe Zehnerbereich angepeilt worden.
Die Prognose zum dritten Mal in diesem Jahr erhöhen zu können, sei im Grunde ein Luxusproblem, erläuterte Konzernchef Vas Narasimhan in einer Telefonkonferenz. Es zeige, dass sich der Wandel in ein fokussiertes Pharmaunternehmen auszahle.
Mit Blick auf das kommende Jahr erklärte er, es sei heute noch nicht absehbar, wie stark die Umsatzerosion durch mögliche Nachahmer-Mittel ausfallen könnte. Vor allem für das Herzmittel Entresto könnten im kommenden Jahr erste generische Versionen auf den Markt kommen. "Wir erwarten erste Einflüsse auf den Umsatz ab der zweiten Jahreshälfte 2025, wobei die je nach Medikament sehr unterschiedlich ausfallen können." Insgesamt werden drei Mittel ihre Patent-Exklusivität verlieren.
Derweil bleibt Novartis bei seinem Standpunkt, sich dem Fettsenker-Hype nicht um jeden Preis anzuschließen. Zwar habe Novartis ein paar sehr frühe, präklinische Programme in der Pipeline. "Wir sind in den kommenden Jahren für unser Wachstum nicht auf diesen Markt angewiesen", stellte Narasimhan klar./mne/hr/AWP/ngu/jha/
Quelle: dpa-Afx