BASEL (dpa-AFX) - Novartis
Demnach strebt Novartis für 2024 ein Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich an, und das bereinigte operative Ergebnis soll im hohen einstelligen Prozentbereich wachsen - beides gerechnet zu konstanten Wechselkursen. Im vergangenen Jahr hatte Novartis bei sämtlichen Kennziffern abseits der Währungseffekte allerdings noch prozentual zweistellige Zuwächse erzielt, teilweise auch sehr hohe. Jefferies-Analyst Peter Welford vermutete, der Ausblick sei womöglich vorerst konservativ vom Konzern formuliert. Er sieht gleichwohl das Risiko sinkender Markterwartungen.
An der Schweizer Börse zeigten sich die Anleger entsprechend enttäuscht, auch wegen des überraschend schwachen Jahresendes. Die Aktie war mit einem Abschlag von rund vier Prozent das Schlusslicht im Leitindex SMI, nach einem allerdings sehr guten Lauf: Zuvor hatte das Papier auf Sicht von zwölf Monaten rund ein Fünftel gewonnen. Investoren warteten gespannt auf den Ausblick. Im Raum steht die Frage, wie es bei Novartis weitergehen wird. Denn einige Experten wollen in der Forschungspipeline nicht allzu viele Wachstumstreiber erkennen.
Novartis selbst sieht das anders. "Wir haben im vergangenen Jahr positive Ergebnisse aus zehn Phase-3-Studien bei Produktkandidaten mit bedeutendem Umsatzpotenzial verzeichnet", betonte Chef Narasimhan laut Mitteilung. Diesen Schub braucht der Hersteller auch, da in den nächsten Jahren einige Patente auslaufen.
In den vergangenen Monaten hatte der Konzern über einige Studienerfolge berichtet, zu den wichtigsten dürfte der Wirkstoff Atrasentan gehören, der Wirkung bei Patienten mit der Nierenerkrankung IgA-Nephropathie (IgAN) gezeigt hatte. Im Verlauf dieses Jahres sollen einige Zulassungsanträge eingereicht werden, so etwa für den Wirkstoff Remibrutinib zur Behandlung von chronischer spontaner Urtikaria (Nesselsucht).
Im vergangenen Jahr hatten verlässliche Multimilliarden-Bringer wie das Herzmittel Entresto weiter für Rückenwind gesorgt. Aber auch neuere Produkte wie das Krebsmittel Kisqali, das MS-Medikament Kesimpta und die Krebsbehandlung Pluvicto hatten maßgeblich zum Umsatzanstieg beigetragen.
Der Erlös kletterte 2023 im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent auf 45,4 Milliarden US-Dollar (41,9 Mrd Euro), währungsbereinigt betrug das Plus zehn Prozent. Unter dem Strich stieg der Gewinn mit nominal 42 Prozent und währungsbereinigt 62 Prozent noch deutlicher auf fast 8,6 Milliarden Dollar, hier profitierte der Konzern den Angaben zufolge auch von positiven Steuereffekten. Die Aktionäre erhalten eine von 3,20 auf 3,30 Franken je Aktie erhöhte Dividende.
Novartis-Chef Narasimhan hatte erst Ende November das mittelfristige Umsatzziel angehoben, jetzt weitete er den Zeithorizont um ein weiteres Jahr aus. Ursprünglich galt die Prognose für bis 2027. In der neuen Prognose geht der Konzern nun davon aus, bis 2028 ein jährliches Erlöswachstum von fünf Prozent zu erreichen. Wie bereits bekannt, soll die bereinigte operative Gewinnmarge auf mehr als 40 Prozent im Jahr 2027 steigen./tav/niw/jha/
Quelle: dpa-Afx