PARIS/BAGSVAERD (dpa-AFX) - Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk
Unklar ist, ob die Summe auch staatliche Subventionen enthält. Die Investition wird laut dem französischen Präsidentenbüro mehr als 500 Arbeitsplätze schaffen. Der Novo-Standort in Chartres südwestlich von Paris beschäftigt derzeit 1450 Mitarbeiter und produziert Insulin, das von mehr als acht Millionen Patienten weltweit verwendet wird.
Novo Nordisk will vor allem die Produktion von zwei Medikamenten steigern: Wegovy zur Gewichtsreduktion und Ozempic gegen Diabetes. Beide Arzneimittel enthalten den Wirkstoff Semaglutid, der die Wirkung eines Darmhormons nachahmt und ein Sättigungsgefühl hervorruft. Wegovy hilft den Anwendern nachweislich, bis zu 15 Prozent ihres Körpergewichts zu verlieren.
Vor allem in den USA gibt es einen großen Hype um die Medikamente, der befeuert wird von Prominenten und Unternehmern wie Elon Musk. In der Industrie herrscht deshalb eine Art Goldgräberstimmung und an der Börse befeuert der Trend die Aktienkurse. Dies hat Novo Nordisk zum wertvollsten Unternehmen Europas gemacht: Im September hatten die Dänen den französischen Luxusgüterriesen LVMH
Novo Nordisk bemüht sich um den Ausbau von Fabriken und Produktionslinien, da sich der Wettbewerb auf dem Markt für Gewichtsreduzierung verschärft. Inzwischen hat auch der US-Pharmakonzern Eli Lilly
Auch Lilly kündigte erst kürzlich die Errichtung einer neuen Produktionsstätte für Medikamente etwa gegen Diabetes in Alzey nahe Mainz (Rheinland-Pfalz) an, die ab 2024 entstehen soll. Die Kosten bezifferte der Konzern auf rund 2,5 Milliarden Dollar (rund 2,3 Mrd Euro).
Die Hersteller reagieren damit auf die Engpässe und den erwarteten weiteren Anstieg der Nachfrage nach ihren Diabetes- und Adipositas-Medikamenten: Erst Anfang dieses Monats präsentierte Novo Nordisk einen Investitionsplan in Höhe von umgerechnet rund 5,6 Milliarden Euro für den Bau einer 170 000 Quadratmeter großen Produktionsstätte im Heimatland Dänemark. Weltweit beschäftigt der massiv wachsende Pharmakonzern inzwischen mehr als 61 000 Menschen in 80 Ländern./lfi/tav/tih
Quelle: dpa-Afx