GÖTTINGEN (dpa-AFX) - Der Wettlauf um einen Impfstoff gegen das Coronavirus hat dem Pharmazulieferer Sartorius
Den gestiegenen Bedarf aus der Pharmabranche habe Sartorius bisher noch gut meistern können, sagte der Vorstandsvorsitzende Joachim Kreuzburg. "Die Liefersituation ist aber angespannt." Die Nachfrage der Kunden steige permanent und ein Ende sei nicht in Sicht. "Wir wissen, dass weitere Impfstoffe auf den Markt kommen werden", sagte Kreuzburg. Die Herausforderung werde nicht abnehmen.
"Natürlich haben Produzenten von Impfstoffen aktuell eine besondere Priorität", sagte Kreuzburg. Nur produzierten andere Kunden von Sartorius auch wichtige Therapeutika - zum Beispiel Krebsmedikamente. Die Produktionskapazitäten könnten also nicht beliebig verschoben werden.
Im vergangenen Jahr bescherte die Corona-Pandemie Sartorius einen Auftragsboom. Wie bereits bekannt, zog der Auftragseingang um fast die Hälfte an. Der Konzernumsatz stieg um knapp 28 Prozent auf rund 2,34 Milliarden Euro. Unter dem Strich stieg der auf die Aktionäre entfallende Gewinn um rund 44 Prozent auf 226,3 Millionen Euro.
Vergangenes Jahr stellte Sartorius gut 2500 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Pro Jahr sollen künftig im Schnitt 1000 neue Mitarbeiter hinzukommen. Die erste Frau soll es nach dem Willen des Aufsichtsrates Mitte 2022 in den Vorstand schaffen, hieß es.
Der Konzern, der auch als Dax
In Südkorea soll ein komplett neuer Standort für Zellkulturmedien entstehen. In Puerto Rico will Sartorius im Jahr 2022 mit der Produktion von Zellkulturmedien beginnen, 100 neue Arbeitsplätze sollen zudem am neuen Standort Marlborough in den USA entstehen. Weitere Investitionen sind etwa im finnischen Kajaani und in Peking in China geplant. Den Konzernangaben zufolge steigt damit die Investitionsquote auf etwa 15 Prozent. 2020 hatte die Investitionssumme noch bei 240 Millionen Euro und die Quote bei 10,3 Prozent gelegen.
Bis 2025 will Sartorius seinen Umsatz auf 5 Milliarden Euro knapp verdoppeln, wie Vorstandschef Kreuzburg bestätigte. Das Unternehmen hatte seine Mittelfristprognose bereits Ende Januar angehoben. "Wir wollen Medikamente schneller und für mehr Menschen zugänglich machen." Nachfrage gebe es genug. "Die Weltbevölkerung wächst und altert", sagte der Vorstandsvorsitzende. Die Nachfrage nach Medikamenten hänge nun einmal von der Anzahl der Menschen und deren Alter ab./swd/DP/tav
Quelle: dpa-Afx