STUTTGART (dpa-AFX) - Der Sportwagenbauer Porsche AG
Das Papier war am Vortag stark gefallen. Nun stieg der Kurs um knapp 2 Prozent auf 70,28 Euro. Im September 2022 hatte der VW-Konzern den Sportwagenbauer zu 82,50 Euro je Aktie zurück an die Börse gebracht. In diesem Jahr steht für die Anleger bei der im Dax
Nach dem schwierigen Start ins Jahr legte die operative Umsatzrendite in den drei Monaten April bis Juni auf 17,0 Prozent zu. Analysten hatten im Schnitt mit weniger gerechnet. Im ersten Quartal hatte die Marge deutlich darunter gelegen, weil unter anderem hohe Forschungs- und Entwicklungskosten angefallen waren und Porsche derzeit viele Modelle neu auf den Markt bringt, was den Verkauf beeinträchtigt und Geld fürs Marketing kostet.
Im ersten Halbjahr stehen wegen der Einführung von neuen Modellen sowie wegen schwacher Verkäufe in China weiter Rückgänge im Geschäft zu Buche. Der Umsatz fiel um nahezu 5 Prozent auf 19,5 Milliarden Euro; das operative Ergebnis schrumpfte um gut ein Fünftel auf 3,06 Milliarden Euro. Die operative Marge ging damit um mehr als 3 Prozentpunkte auf 15,7 Prozent zurück. Für das Gesamtjahr peilt das Management eine Bandbreite von 14 bis 15 Prozent an. Der Nettogewinn fiel in den ersten sechs Monaten um 22 Prozent auf 2,15 Milliarden Euro.
Das Management will in den kommenden Jahren wieder bessere Werte liefern. Bei der operativen Marge sei er zuversichtlich, 2025 die mittelfristige Zielspanne von 17 bis 19 Prozent Marge zu erreichen, sagte Blume in einer Telefonkonferenz. Angesichts der aktuellen Herausforderungen werde auch weiter an den Kosten gearbeitet, um in die langfristig angestrebten Regionen von mehr als 20 Prozent zu kommen, sagte Finanzchef Lutz Meschke. Unter anderem würden künftig weniger Kosten für Forschung und Entwicklung anfallen. Das dürfte bereits das zweite Halbjahr gegenüber dem ersten entlasten.
Vor allem in China hat Porsche derzeit Probleme, im ersten Halbjahr sackten die Auslieferungen in der Volksrepublik um ein Drittel ab. Porsche verweist seit längerem auf ein schwaches Umfeld für Luxusautos, weil die wohlhabenden Chinesinnen und Chinesen derzeit in ihrer Kauflust von der Immobilienkrise im Land gebremst würden. Es müsse abgewartet werden, wie sich der Markt für Luxusautos in China generell entwickle, sagte Blume.
Der Konzernchef ergänzte, der kürzlich vorgestellte künftige China-Chef Alexander Pollich solle sich unter anderem um intensivere Beziehungen zu den chinesischen Händlern kümmern. In Medienberichten hatte es kürzlich geheißen, die Händler in China seien verstimmt, weil Porsche im harten chinesischen Wettbewerb keine Rabatte gestatten wolle. Dabei bleibe Porsche auch, sagte Blume. Das Unternehmen habe sich aber entschieden, wegen der Absatzprobleme Kompensationen für die Händler gekoppelt an ihre Leistung zu schaffen. Diese Zahlungen sollen sich nicht allein an der Verkaufsmenge orientieren.
Meschke kündigte an, im Rahmen der schwierigen Marktlage für Elektroautos insgesamt auch wieder stärker den Verbrenner in den Fokus zu nehmen. "Da sich die Transformation zur Elektromobilität weltweit sehr unterschiedlich entwickelt, haben wir bereits begonnen, Projekte und Produkte auch im Hinblick auf die Verbrennertechnologie neu zu kalibrieren und zu priorisieren", sagte der Finanzchef. Zur Strategie gehöre eine hohe Flexibilität bei der Produktion der verschiedenen Antriebsarten. An der grundsätzlichen Strategie eines Absatzanteils von 80 Prozent reinen Elektroautos bis 2030 ändere das Unternehmen nichts, sagte Blume. Porsche sei dafür bereit, am Ende entschieden darüber aber die Märkte.
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Quelle: dpa-Afx