WETTENBERG (dpa-AFX) - Trotz übertroffener Erwartungen in 2021 bleibt das Technologieunternehmen PVA Tepla mit Blick auf das laufende Jahr vorsichtig. Im vergangenen Jahr profitierte der Konzern vom Halbleiterboom und übertraf die selbst gesteckten Ziele. Allerdings kratzte das Unternehmen beim operativen Ergebnis bereits nach neun Monaten an der Jahresprognose. Der Ausblick für 2022 wurde am Markt am Donnerstag erneut als konservativ eingestuft. Nach vorbörslichen Gewinnen sank das Papier im Haupthandel um rund 3,7 Prozent auf knapp 26 Euro.

Insgesamt setzte PVA Tepla im vergangenen Jahr 156 Millionen Euro um und damit 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte etwas mehr als ein Prozent auf rund 23 Millionen Euro zu, wie das seit September im SDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Wettenberg mitteilte. Beide Werte lagen damit über dem im November bestätigten Zielbereich.

In dem vergangenen Quartal habe der mittelhessische Konzern mehr Anlagenaufträge abwickeln können als ursprünglich geplant, hieß es zur Begründung. Lieferengpässe hätten das Geschäft nur geringfügig beeinflusst. "Unsere Auftragsbücher sind sehr gut gefüllt und wir haben Aufträge mit einer Laufzeit bis in das Jahr 2025", sagte Konzernchef Manfred Bender, der von einem anhaltenden Wachstum in der Halbleiterindustrie ausgeht.

Im laufenden Jahr rechne PVA Tepla mit einem Umsatz zwischen 170 und 180 Millionen Euro und einem Ebitda zwischen 25 und 27 Millionen Euro. Auch die Voraussetzungen für das mittelfristige Umsatzziel von 250 Millionen Euro sowie einer Ebit-Marge von 15 Prozent bis 2024 seien gut.

Nicht nur die Unternehmensziele, sondern auch die Konsensschätzungen seien im vergangenen Jahr übertroffen worden, lobte ein Börsianer die überraschend vorgelegten Jahreszahlen. Allerdings komme der Umsatzausblick für 2022 nicht ganz an die Erwartungen der Experten heran - auch Analysten von Jefferies und Hauck Aufhäuser Lampe bemängelten die Zurückhaltung. Der Gewinnausblick liege dagegen im Rahmen der Schätzungen, so der Börsianer. Angesichts der zuletzt schwachen Kursentwicklung könnten die Nachrichten die Aktie grundsätzlich stützen, so seine Vermutung. Mit zuletzt 26 Euro lag der Kurs zuletzt deutlich unter dem im November 2021 erreichten Rekordhoch von 50,60 Euro.

Den ausführlichen Geschäftsbericht will das Unternehmen am 24. März vorlegen. Die PVA-Tepla-Gruppe ist unter anderem auf Vakuum-Technologie und Messtechnik spezialisiert. Sie beliefert aber auch die Halbleiter- und Photovoltaikbranche mit Anlagen zur Kristallzucht./jcf/men/stk

Quelle: dpa-Afx