KOPENHAGEN (dpa-AFX) - Die dänische Reederei Moller-Maersk
Durch die wegfallenden Jobs sollen im kommenden Jahr 600 Millionen US-Dollar (565 Mio Euro) gespart werden. Die damit einhergehenden Restrukturierungskosten beziffert das Management auf 350 Millionen US-Dollar, wovon der Großteil dieses Jahr zu Buche schlagen dürfte.
Maersk hatte in den vergangenen Jahren Rekordgewinne eingefahren, als eine hohe Konsumgüternachfrage auf global stockende Lieferketten traf. Die Frachtraten waren dadurch in die Höhe geschnellt. Nun stottert das Wirtschaftswachstum und Unternehmen bauen Lagerbestände ab, anstatt neue Güter zu bestellen. Maersk-Chef Vincent Clerc sprach am Freitag zwar von einer momentan zu beobachtenden leichten Erholung, er rechnet nach Jahresende aber mit keinem großen Aufschwung.
Zudem ist das Angebot an Schiffskapazitäten mittlerweile viel größer. Die Überkapazitäten nähmen zu, sagte Clerc. Dies werde die Frachtraten weiter unter Druck setzen. Inzwischen seien die Preise zum Verschiffen von Fracht über den Seeweg wieder nahe dem Niveau von 2019, teilte Maersk weiter mit.
Für die nächsten zwei bis drei Jahre erwarten die Dänen deshalb ein gedämpftes Geschäftsumfeld. Dieses Jahr werde der weltweite Containerhandel zwischen 0,5 und 2 Prozent zurückgehen. Damit fällt die Einschätzung zwar etwas besser aus, als frühere Prognosen, in denen Maersk von einem Rückgang von bis zu vier Prozent gesprochen hatte. Dennoch bekam Maersk das eingetrübte Branchenumfeld im abgelaufenen Quartal zu spüren und blickt vor diesem Hintergrund auch pessimistischer auf die selbstgesteckten Jahresziele.
Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) erwartet Vorstandschef Clerc dieses Jahr nur noch am unteren Ende der avisierten Spanne von 3,5 bis 5 Milliarden Dollar. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Analysten hatten 4,1 Milliarden Dollar auf dem Zettel. Im dritten Quartal brach der operative Gewinn auf gut eine halbe Milliarde Dollar ein, nachdem im Vorjahreszeitraum fast 18 Mal so viel verdient wurde. Das Quartalsergebnis fiel aber besser aus als von Fachleuten befürchtet./lew/mne/ngu
Quelle: dpa-Afx