DÜSSELDORF/WIEN (dpa-AFX) - Der Rüstungskonzern Rheinmetall
2025 will der Düsseldorfer Konzern zwischen 10 und 11 Milliarden Euro Umsatz erzielen. Für das laufende Jahr hat das im MDax
Die für dieses Jahr bei über 11 Prozent eingeplante operative Marge, an der Rheinmetall maßgeblich seine Profitabilität misst, soll auf rund 13 Prozent bis zur Mitte des Jahrzehnts ansteigen. Analysten schätzten bisher im Schnitt einen Umsatz von weniger als 10 Milliarden Euro und eine Marge von knapp 13 Prozent für 2025.
Die Rheinmetall-Aktie gewann am Mittwoch gegen Mittag 0,3 Prozent auf 180,70 Euro. Dabei kletterte der Kurs in der Spitze bis auf fast 190 Euro und lag damit so hoch wie seit Anfang August nicht mehr. In der Anlegereuphorie rund um die Rüstungsambitionen Deutschlands und anderer Nato-Staaten infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine war das Papier im Juni bis auf ein Rekordhoch bei 227,90 Euro gestiegen. Dass Rheinmetall die hochfliegenden Erwartungen an Umsatz und Auftragseingang im Sommer etwas dämpfte, sorgte zwischenzeitlich für nachlassende Kursfantasie der Investoren.
Goldman-Sachs-Analystin Daniela Costa sieht angesichts der neuen Mittelfristziele bei den Markterwartungen Spielraum nach oben. Das Margenziel könnte angesichts der Wachstumsmöglichkeiten in der renditestarken Sparte mit Waffen und Munition als vorsichtig angesehen werden. Die Aktie habe in den vergangenen drei Monaten besser abgeschnitten als der europäische Industriegütersektor.
Seit dem vorangegangenen Kapitalmarkttag im Februar 2021 - also vor dem Ausbruch des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine - hat sich viel getan. Damals lagen die Mittelfristziele für 2025 noch spürbar niedriger bei einem Umsatz von rund 8,5 Milliarden Euro und einer Marge von 10 Prozent oder mehr.
Mit dem Kriegsausbruch im Februar 2022 änderte sich die Sicherheitslage für Nato-Staaten erheblich. Rheinmetall erhofft sich etwa aus dem Sondervermögen für die bessere Ausstattung der Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden einen großen Anteil für eigene Aufträge. Das Unternehmen baut Panzersysteme und andere militärische Fahrzeuge, stellt Waffen und Munition her und liefert auch Rüstungselektronik.
Daneben reduziert der Konzern derzeit seine Abhängigkeit von der Autoindustrie. Das Geschäft mit Verbrennerkolben führen die Düsseldorfer schon nicht mehr im Kerngeschäft, für Teile davon sind bereits Verkaufsabreden getroffen, für weitere wird noch eine Lösung gesucht. Im Konzern verbleibt die Sparte mit Sensoren und Aktuatoren - im Wesentlichen Elektronik für Autoantriebe, Technik zur Abgasnachbehandlung, Pumpen für Motoren und Kühlanwendungen sowie Ventile. Auch dieses Geschäft soll dank der Teile für die Elektromobilität wachsen.
Die Erlöse mit militärischen Fahrzeugen sollen sich bis 2025 im Vergleich mit 2021 mindestens auf 4 bis 5 Milliarden Euro verdoppeln - das Geschäft dürfte damit die größte Sparte bleiben. Im besonders lukrativen Bereich mit Waffen und Munition plant Rheinmetall-Chef Armin Papperger ebenfalls eine Verdopplung des Umsatzes auf rund 2,5 Milliarden Euro ein - und mit Margen von über 20 Prozent eine nochmals erhöhte Profitabilität./men/lew/mis/mis
Quelle: dpa-Afx