BASEL (dpa-AFX) - Der Pharmakonzern Roche
Beim Umsatz habe der Pharmakonzern die Erwartungen leicht verfehlt, schrieb Goldman-Sachs-Analyst Keyur Parekh in einer Schnelleinschätzung. Beruhigend sei unterdessen der bestätigte Gesamtjahresausblick. Wimal Kapadia vom Analysehaus Bernstein nannte vor allem die Pharmasparte, die im dritten Quartal seinen Berechnungen zufolge die durchschnittlichen Analystenschätzungen um rund 5 Prozent verfehlt hätte. Dabei merkte der Experte an, dass die verschlechterte Entwicklung vor allem von drei älteren, jedoch wichtigen Medikamenten getrieben wurde, die unter der Nachahmerkonkurrenz von Biosimulars stehen: Avastin, Rituxan und Herceptin.
Der Umsatz sank in den ersten neun Monaten Konzernangaben zufolge um 5 Prozent auf knapp 44 Milliarden Franken (fast 41 Mrd Euro). Währungsbereinigt erzielte Roche ein leichtes Plus von 1 Prozent. Das Geschäft mit Medikamenten sank währungsbereinigt um 1 Prozent. In der Hochphase der Corona-Krise waren Patienten seltener zum Arzt gegangen, und auch die Krankenhäuser hatten ihre Betten vor allem für Corona-Patienten und Notfälle reserviert.
Im Pharmageschäft entwickelten sich vor allem die neuen Produkte gut: etwa das Multiple-Sklerose-Medikament Ocrevus, das Krebsmittel Tecentriq oder das Hämophilie-Präparat Helimbra.
Dagegen konnte die Diagnostiksparte wegen der hohen Nachfrage nach Covid-19-Tests ein Wachstum von 9 Prozent erzielen. Dank der Corona-Tests sowie einer anhaltend guten Nachfrage nach den neuen Medikamenten konnten sich die Umsätze im dritten Quartal Roche zufolge mit einem währungsbereinigten Plus von 1 Prozent stabilisieren.
Den Ausblick für das laufende Jahr bestätigte der Konzern. Im Gesamtjahr 2020 soll der wechselkursbereinigte Umsatz weiterhin im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen, der Kerngewinn je Aktie soll ungefähr im gleichen Tempo zulegen./nas/eas/mis
Quelle: dpa-Afx