SALZGITTER (dpa-AFX) - Der Stahlkonzern Salzgitter
Für Deutschlands zweitgrößten Stahlhersteller wäre es nach eigenen Angaben das beste Vorsteuerergebnis seit zehn Jahren. Insbesondere die Geschäftsbereiche Flachstahl und Handel schieben das Geschäft momentan laut der Mitteilung an. Zudem habe sich die Marge im Produktsegment Stahlträger verbessert, sodass der Geschäftsbereich mit Grobblech und Profistahl höhere Ergebnisse als bislang angenommen erziele.
Die Aktie kletterte am späten Dienstagvormittag um über sechs Prozent auf 33,40 Euro. Damit steuern die Papiere das jüngste Mehrjahreshoch von knapp über 35 Euro an. Auch die Aktien des Stahlhändlers Klöckner & Co
Es ist bereits das dritte Mal, dass Salzgitter seine Prognose für das laufende Jahr erhöht hat. Bei der Vorlage der Zahlen für das vergangene Jahr wurde ursprünglich für 2021 ein Gewinn von 150 bis 200 Millionen Euro angestrebt. Im ersten Halbjahr hat Salzgitter einen Vorsteuergewinn von 305,7 Millionen Euro erzielt nach einem pandemiebedingten schwachen Vorjahreszeitraum.
In den vergangenen Wochen konnte die Stahlbranche unter anderem davon profitieren, dass für Vorprodukte wie Eisenerz weniger bezahlt werden muss. Die Preise sind seit Mitte Juli deutlich gefallen, weil die Stahlproduktion in China zurückgeht.
Zudem kommt eine bessere Stimmung in der Konjunktur und eine erhöhte Nachfrage zugute. In der Folge stieg die weltweite Stahlproduktion deutlich an. In den ersten sieben Monaten steigerten die deutschen Stahlhütten ihre Produktion um rund 18,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert. Für das Gesamtjahr erwartet die Wirtschaftsvereinigung Stahl 40,5 Millionen Tonnen.
Damit liege die Produktion aber immer noch unterhalb des Vor-Krisen-Niveaus von 2018 mit 42,4 Millionen Tonnen. 2020 war die Stahlproduktion in Deutschland mit insgesamt 35,7 Millionen Tonnen Rohstahl auf die geringste Menge seit 2009 gesunken. Das waren noch einmal 10 Prozent weniger als im bereits schwachen Jahr 2019./lew/mne/nas
Quelle: dpa-Afx