WIESBADEN (dpa-AFX) - Der Kohlefaserspezialist SGL Carbon
"Unser Ergebnis im ersten Quartal zeigt, dass wir - trotz des nach wie vor bestehenden Gegenwinds in einigen unserer Märkte - liefern", sagte der Vorstandsvorsitzende Torsten Derr. Dabei spiele das weltweite Restrukturierungs- und Transformationsprogramm eine wichtige Rolle, bei dem das Unternehmen sehr gut vorankomme. Aber auch operativ gebe es einige Bereiche, die wieder eine zunehmende Nachfrage sähen und nun gestärkt aus der Krise kommen würden.
Um den Kohlefaserspezialisten wieder profitabler zu machen, will das Management unter anderem 500 Stellen abbauen. Ende März beschäftigte SGL Carbon 4746 - rund zwei Prozent weniger als noch Ende 2020. Zudem soll es nach dem im Herbst beschlossenen Plan umfangreiche Einsparungen bei den Sachkosten geben. Insgesamt werden Ergebnisverbesserungen von über 100 Millionen Euro pro Jahr bis 2023 angepeilt.
Im ersten Quartal schrumpften die Erlöse um 2,1 Prozent auf 241,5 Millionen Euro. Während das SGL Carbon im Bereich des automobilen Leichtbaus sowie in der Halbleiterindustrie von einer wieder anziehenden Konjunktur profitiert habe, leide das spätzyklische Graphitgeschäft für industrielle Anwendungen und die Nachfrage nach Lösungen für die Chemiebranche weiter unter einer pandemiebedingten Schwäche. Der Auftragseingang der letzten Monate deute jedoch in der Chemie auf eine spürbare Erholung hin, hieß es weiter.
Im laufenden Jahr sollen die Erlöse weiterhin leicht auf 920 bis 970 Millionen Euro steigen. Das unter anderem um die Restrukturierungskosten bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) erwartet der Vorstand zwischen 100 und 120 Millionen Euro, nach 92,8 Millionen 2020. Am deutlichsten soll sich jedoch der Konzern-Jahresfehlbetrag verbessern: Von einem dreistelligen Millionenverlust soll es auf eine Spanne von minus 20 Millionen Euro bis zu einem ausgeglichenen Ergebnis nach oben gehen.
An SGL Carbon sind die Autobauer BMW
Quelle: dpa-Afx