VENLO (dpa-AFX) - Der Online-Arzneimittelhändler Shop Apotheke
Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei im ersten Quartal um fast ein Fünftel auf 5,7 Millionen Euro gestiegen. Der Umsatz stieg - wie bereits seit Anfang April bekannt - um 22 Prozent auf 284 Millionen Euro. Die operative Marge ging leicht auf zwei Prozent zurück. Finanzvorstand Jasper Eenhorst begründete den Rückgang unter anderem auch mit zwei Zukäufen und Investitionen in das weiter erwartete Wachstum.
"Wir haben im ersten Quartal zwei strategisch bedeutende Akquisitionen getätigt", sagte er. "Die Tatsache, dass wir momentan zwei Logistikstandorte parallel betreiben, wirkt sich zwar in den ersten sechs bis neun Monaten dieses Jahres auf unser Ergebnis aus, schafft aber die nötige Kapazität zur Umsetzung unserer ambitionierten Ziele." Der Konzern peilt 2021 weiter ein Umsatzplus von rund 20 Prozent oder mehr an. 2020 war der Erlös noch um 38 Prozent auf 968 Millionen Euro gestiegen. Vom Umsatz sollen 2,3 bis 2,8 (2020: 2,2) Prozent als bereinigter Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen hängen bleiben.
Die bestätigte Prognose konnte die Investoren auch nicht beruhigen - die Anleger konzentrierten sich ganz auf die etwas schwächere Marge im ersten Quartal. Die im MDax
Trotz des Verlusts in den vergangenen Wochen gehört das Papier immer noch zu den Gewinnern seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Seit Ende 2019 zog der Kurs wegen des Booms im Online-Handel unter anderem mit Medikamenten um etwas mehr als 250 Prozent an - mehr hat in diesem Zeitraum kaum ein anderer Wert aus den wichtigsten deutschen Indizes gewonnen. An der Börse ist das 2001 gegründete Unternehmen inzwischen rund 2,8 Milliarden Euro wert. Beim Gang an die Börse im Herbst 2016 kam Shop Apotheke gerade mal auf einen Börsenwert von 250 Millionen Euro.
Seitdem hat das Unternehmen dreimal sein Kapital erhöht, um Übernahmen und das Geschäftswachstum zu finanzieren. Auch dies trug neben dem Kursanstieg zum deutlichen Anstieg des Börsenwerts bei. Einer der größten Profiteure der Börsen-Erfolgsgeschichte ist der frühere Konzernchef Michael Köhler, der das Unternehmen mitgegründet und 17 Jahre lang geführt hat. Er hält nach Angaben der Nachrichenagentur Bloomberg zwölf Prozent der Anteile, die auf einen Wert von mehr als 300 Millionen Euro kommen./zb/eas/stk
Quelle: dpa-Afx