SEVENUM (dpa-AFX) - Der Online-Arzneimittelhändler Shop Apotheke
An der Börse zeigten sich die Anleger erfreut, die Aktie legte in der Frühe um gut zehn Prozent auf 92,30 Euro zu und war damit der Favorit im Index der kleineren Unternehmenswerte. Im Februar 2021 hatte das Papier allerdings noch bis zu 249 Euro gekostet.
Analyst Volker Bosse attestierte dem Online-Arzeimittelhändler in Reaktion auf die Quartalszahlen ein solides Wachstum. Eine TV-Kampagne habe dem Deutschland-Geschäft zudem einen positiven April beschert, merkte er an.
Nach vorläufigen Berechnungen legte der Umsatz von Januar bis März im Vergleich zum Vorjahr um 7,2 Prozent auf 305 Millionen Euro zu, wie Shop Apotheke im niederländischen Sevenum mitteilte. Damit kann das Unternehmen das zweite Jahresviertel infolge wieder wachsen, nachdem es im dritten Quartal 2021 einen leichten Rückschlag gegeben hatte.
Die Zahl der aktiven Kunden wuchs im Berichtszeitraum um 400 000 auf 8,3 Millionen zum Quartalsende, was den Angaben zufolge einem Plus von 1,5 Millionen im Jahresvergleich entspricht.
Während die Online-Apotheke ihren Umsatz konzernweit mit verschreibungsfreien Medikamenten zum Jahresstart im Vergleich um 14,7 Prozent steigern konnte, trug hierzu der deutschsprachige Markt vergleichsweise wenig bei. Das entsprechende Plus in der sogenannten Dach-Region mit den Märkten Deutschland, Österreich, Schweiz lag bei lediglich 1,7 Prozent.
Der Erlös mit rezeptflichtigen Produkten brach in der Region sogar um knapp ein Drittel auf 30 Millionen Euro ein. Das Vorjahresquartal sei jedoch vergleichsweise stark ausgefallen, hieß es vom Unternehmen dazu. Zudem hatte der Vorstand bereits mit einer "Bodenbildung" gerechnet: Mittlerweile seit drei Quartalen liege der Umsatz mit verschreibungspflichtigen Medikamenten konzernweit auf ähnlich hohem Niveau.
Shop Apotheke hatte sich große Hoffnungen auf die flächendeckende Einführung des elektronischen Rezepts gemacht. Als der ursprünglich für den Jahreswechsel vorgesehene Start dann vom Bundesgesundheitsministerium verschoben wurde, war das Unternehmen - wie andere Online-Arzneimittelhändler auch - an der Börse weiter unter Druck geraten. Konzernchef Stefan Feltens ist laut der Mitteilung jedoch zuversichtlich, "dass die Zahl der wöchentlichen Verschreibungen weiter zunehmen wird", denn das Unternehmen sehe Fortschritte bei der Einführung des E-Rezepts in Deutschland.
Dynamischer als die ursprünglichen Kernmärkte entwickelte sich im ersten Quartal erneut das internationale Segment mit den Märkten Belgien, Frankreich, Italien und den Niederlanden - dort betrug das Erlösplus knapp 31 Prozent. Die international stark wachsenden Märkte spielen beim geplanten Unternehmensausbau eine gewichtige Rolle. So entsteht beispielsweise in Mailand ein erstes Distributionszentrum außerhalb der Niederlande - Angaben von Anfang März zufolge soll es im Sommer an den Start gehen.
Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine unterstrich Feltens, Shop Apotheke sei gut aufgestellt, die Belieferung mit Medikamenten in seinen sieben Märkten "tagtäglich zu gewährleisten".
Für das Geschäftsjahr 2022 bestätigt der Vorstand am Dienstag die Prognose. Für das laufende Jahr peilt der SDax
Die endgültigen Zahlen zum ersten Quartal will das Unternehmen am 5. Mai präsentieren./tav/mne/eas
Quelle: dpa-Afx