VENLO (dpa-AFX) - Beim Online-Arzneimittelhändler Shop Apotheke
Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei auf 1,2 Millionen Euro gesunken, teilte das im MDax
Im ersten Halbjahr stiegen die Erlöse wie bereits bekannt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar um rund 15 Prozent auf 534 Millionen Euro, allerdings nahm die Wachstumsdynamik im zweiten Quartal ab. Zwischen April und Juni erzielte das Unternehmen lediglich ein Umsatzplus von 7,6 Prozent auf rund 250 Millionen Euro. Dabei wuchs der Umsatz mit rezeptfreien Produkten, allerdings musste Shop Apotheke einen Erlösrückgang im prozentual zweistelligen Bereich mit verschreibungspflichtigen Mitteln hinnehmen.
Während die Zahl aktiver Kunden im zweiten Quartal um weitere 300 000 auf deutlich über sieben Millionen anstieg, konnte Shop Apotheke mit seiner Logistik offenbar nicht Schritt halten. Konzernchef Stefan Feltens machte zuletzt für das verlangsamte Umsatztempo zum einen Probleme bei der Personalsuche verantwortlich. Für Schwierigkeiten sorgte zudem der zeitweise parallele Betrieb von zwei Logistikzentren, wodurch die Komplexität der Abläufe gestiegen sei.
Das Problem ist aber laut Unternehmen nur temporär: "Um die vorübergehenden Kapazitätsengpässe in der Logistik zu überwinden, haben wir umgehend Maßnahmen ergriffen", erläuterte Finanzchef Jasper Eenhorst. Die Situation habe sich inzwischen stabilisiert und das Management sehe erste Anzeichen einer Verbesserung. Die langfristigen Wachstumsperspektiven blieben unverändert.
Für das laufende Jahr rechnet Shop Apotheke gemäß neuer Prognose mit einem Umsatzplus von 10 bis 15 Prozent. Die bereinigte operative Marge bezogen auf das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigte Ebitda-Marge) soll um die Gewinnschwelle ("Break-even") liegen und damit um null Prozent.
Die Aktie der Shop Apotheke gehörte im vergangenen Jahr in der Corona-Pandemie zu den Gewinnern an der Börse: Mit einem Plus von gut 240 Prozent auf rund 148 Euro war das Papier der Favorit im MDax
Shop Apotheke hat ausgerufen, sich in den kommenden Jahren zu einer "kundenzentrierten E-Pharmacy-Plattform" zu entwickeln und setzt dabei auch auf sogenanntes "Cross-Selling": Kunden sollen animiert werden, zusätzlich zu verschreibungspflichtigen Medikamenten auch nicht-verschreibungspflichtige Produkte zu kaufen./mne/tav/eas
Quelle: dpa-Afx