SEVENUM (dpa-AFX) - Der Online-Arzneimittelhändler Shop Apotheke
Für das laufende Jahr peilt der SDax
Die Profitabilität hat laut Analyst Alexander Thiel vom Analysehaus Jefferies die Erwartungen etwas übertroffen. Insgesamt sei für den Online-Arzneimittelhändler ein herausforderndes Jahr zu Ende gegangen. Die Ziele für 2022 seien solide und böten ein erhebliches Aufwärtspotenzial. Analyst Volker Bosse von der Baader Bank wies darauf hin, dass es für 2022 keine genauen Prognosen für das Geschäft mit rezeptpflichtigen Medikamenten gebe. Dies liege an den Unsicherheiten bei der Einführung des E-Rezeptes in Deutschland.
2021 rutschte Shop Apotheke operativ in die Verlustzone. Der bereinigte Verlust vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) betrug 5,3 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr noch ein operativer Gewinn von 21,6 Millionen in den Büchern gestanden hatte. Analysten hatten aber mit einem noch höheren Verlust gerechnet. Die bereinigte Ebitda-Marge betrug damit minus 0,5 Prozent nach plus 2,2 Prozent im Vorjahr. Unter dem Strich erhöhte sich der Fehlbetrag etwa wegen deutlich gestiegener Verwaltungskosten von 16,8 auf 74,2 Millionen Euro.
Die Erlöse stiegen wie bereit bekannt um 9,5 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro. Im Jahresverlauf gewann Shop Apotheke zudem 1,6 Millionen aktive Kunden hinzu, eine halbe Million davon entfiel auf das vierte Quartal.
Das umsatzstärkste Segment DACH, das das Geschäft in Deutschland, Österreich und der Schweiz umfasst, wuchs 2021 um vier Prozent auf 847 Millionen Euro. Während die Erlöse mit rezeptfreien Arzneien um fast ein Fünftel zulegten, ging der Umsatz aus dem Verkauf von rezeptpflichtigen Medikamenten infolge des Bonusverbots in Deutschland um gut ein Drittel zurück. Kräftiger gestiegen ist der Umsatz im kleineren Segment International, in dem die Länder Frankreich, Belgien, Italien und die Niederlande gebündelt sind. Hier stieg der Umsatz 2021 um knapp 40 Prozent auf 213 Millionen Euro.
Shop Apotheke kämpfte im vergangenen Jahr zeitweise mit Engpässen in der Logistik und musste deshalb seine Aufträge herunterfahren. Im November senkte das Unternehmen deshalb die Jahresprognose und stellte ein negatives operatives Ergebnis in Aussicht. Wie andere Online-Arzneimittelhändler geriet Shop Apotheke Ende des Jahres unter Druck, nachdem das Bundesgesundheitsministerium die flächendeckende Einführung des E-Rezepts verschoben hatte. Ursprünglich war der Start für den Jahreswechsel vorgesehen./mne/ngu/jha/
Quelle: dpa-Afx