MÜNCHEN (dpa-AFX) - Siemens
Der Dax-Konzern
Zusammen mit einigen im laufenden Jahr bereits verkündeten Investitionen, unter anderem in Frankfurt am Main, in Tschechien und den USA, sollen sich die Investitionspläne auf rund 2 Milliarden Euro belaufen. Damit bliebe etwa eine Milliarde für noch nicht näher genannte Investitionen in Europa und den USA. In diesen Zahlen ist allerdings auch die Mehrheitsbeteiligung an Siemens Healthineers
Dies gilt auch für eine geplante Erhöhung der Investitionen in Forschung und Entwicklung: Diese sollen im Vergleich zu den 5,6 Milliarden aus dem Vorjahr um 0,5 Milliarden Euro steigen. Der Fokus soll dabei auf den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI) und industrielles Metaversum liegen, in denen Siemens unter anderem mit Nvidia
Siemens wachse deutlich schneller als der Markt, sagte Konzernchef Busch der Mitteilung zufolge. "Daher kündigen wir heute eine Investitionsstrategie an, um das künftige Wachstum zu fördern, Innovationen voranzutreiben und auch unsere eigene Resilienz zu erhöhen." Die Investitionen untermauerten die Strategie des Konzerns, "die reale und die digitale Welt zu verbinden, sowie unseren Fokus auf Diversifizierung und Lokalisierung unseres Geschäfts".
Siemens setze klar auf eine starke globale Präsenz, ergänzte der Manager. Mit der neuen Fabrik in Singapur will der Konzern, die "rasant wachsenden Märkte in Südostasien künftig noch besser bedienen". Zudem seien viele chinesische Siemens-Kunden frühe Anwender neuer Technologien vor allem im Bereich Digitalisierung und Hightech-Fertigung, hieß es zur Begründung der Investitionen. Damit hält Siemens wie viele andere deutsche Konzerne auch trotz der jüngsten geopolitischen Spannungen an der Volksrepublik fest, in der die deutsche Wirtschaft stark investiert ist.
Die deutsche Bundesregierung beschloss erst diese Woche eine nationale Sicherheitsstrategie, mit der sie die Wirtschaft auffordert, die Abhängigkeit von autoritären Staaten zu verringern. Im Gespräch mit dem "Handelsblatt" verteidigte Busch seinen Kurs: "Der chinesische Markt ist stark und wird weiter wachsen." Kein Unternehmen könne es sich leisten, auf diesen attraktiven Markt zu verzichten. In Chengdu solle vor allem für China produziert werden, die Kapazitäten würden um 40 Prozent aufgestockt.
Auch die Medizintechniktochter Siemens Healthineers hatte erst vor wenigen Wochen Investitionen über rund 130 Millionen Euro in eine Forschungs- und Produktionsstätte im chinesischen Shenzhen angekündigt. Das daneben von der Mutter Siemens dort geplante Forschungszentrum soll den Konzernangaben zufolge dazu dienen, künftig die Entwicklung von Motion-Control-Systemen mit Digitalisierung und Leistungselektronik zu beschleunigen./tav/ruc/stw
Quelle: dpa-Afx