ERLANGEN (dpa-AFX) - Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers
Der Medizintechnikkonzern habe leicht enttäuscht, notierte Analyst David Adlington von der US-Bank JPMorgan in einer ersten Reaktion. Dies sieht auch Julien Dormois vom Analyshaus Jefferies so, der seinen Fokus auf die Bildgebung legt, die deutlich unter den Erwartungen abgeschnitten habe. Um die Jahresprognose erreichen zu können, müsse sich die Entwicklung in der zweiten Geschäftsjahreshälfte verbessern. Die im Dax notierte Aktie rutschte zuletzt um mehr als vier Prozent ab und bildete damit das Schlusslicht im Index.
Im zweiten Geschäftsquartal (per Ende März) stieg der Umsatz um 1,7 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro. Währungs- und portfoliobereinigt lag das vergleichbare Wachstum bei drei Prozent. Während die Labordiagnostik wieder auf den Wachstumspfad zurückkehrte, sanken die Erlöse bei Varian. Vor allem das China-Geschäft zeigte sich schwächer. Auch die Bildgebung verzeichnete eine schwächere Entwicklung in China, nachdem sich Auftragsvergaben in den vergangenen Quartalen wegen der dort laufenden Antikorruptionsmaßnahmen verzögert hatten.
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) des Konzerns erhöhte sich um acht Prozent auf 822 Millionen Euro. Die Labordiagnostik konnte dabei dank der mit dem Programm verbundenen Sparmaßnahmen schwarze Zahlen schreiben, nach Verlusten im Vorjahresquartal. In der Bildgebung ging das Ergebnis jedoch deutlich zurück und verfehlte auch hier die Marktprognosen.
Nach Steuern verdiente Siemens Healthineers mit 431 Millionen Euro ein Vielfaches nach den 108 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Allerdings hatten Abschreibungen auf das Robotik-Geschäft das Vorjahresquartal belastet.
Die Prognose für das Geschäftsjahr 2023/24 bekräftigte Siemens Healthineers und geht weiter von einem vergleichbaren Umsatzwachstum von 4,5 bis 6,5 Prozent aus. Dagegen erwartet das Unternehmen weiterhin ein etwas schwächeres Wachstum in den 2022/23 stark gelaufenen Geschäften mit der Bildgebung sowie bei dem Krebsspezialisten Varian. Die Erwartungen für die Sparten wurden ebenfalls bekräftigt, bei der Labordiagnostik zeigte sich Siemens Healthineers jedoch etwas optimistischer als zuvor.
Das bereinigte Ergebnis je Aktie des Konzerns sieht das Management bei 2,10 bis 2,30 Euro. Dabei klammert Healthineers künftig auch Restrukturierungskosten wie jene in der Labordiagnostik aus. Das China-Geschäft soll sich ab der zweiten Geschäftsjahreshälfte verbessern./nas/mne/stk
Quelle: dpa-Afx