MÜNCHEN (dpa-AFX) - Gestiegene Verkaufspreise und eine unverändert hohe Nachfrage nach Halbleiterwafern haben Siltronic
Aus den Wafern stellen Kunden des Konzerns Elektronikchips her, die angesichts des Digitalisierungsbooms und Halbleiterknappheit gefragt sind. Hohe Strompreise, die wegen der energieintensiven Produktion bei Siltronic besonders zu Buche schlagen, versucht das Unternehmen auf die Kunden umzulegen. Unternehmenschef Christoph von Plotho rechnet laut Mitteilung vom Dienstag mit weiter steigenden Verkaufspreisen. "Allerdings stehen den steigenden Preisen auch steigenden Kosten, insbesondere für Energie, Personal und Roh- und Hilfsstoffe, gegenüber. Dies wird das Ergebniswachstum einbremsen."
Die Beteiligung von Wacker Chemie
Dem Unternehmen kamen aber vor allem die aktuellen Techniktrends zugute. So werden in Smartphones immer mehr Kameras und größere Speicher verbaut und Autohersteller setzen angesichts weltweiter Lieferengpässe verstärkt auf teurere Wagen mit mehr Elektronik. Gleichzeitig brauchen Server- und Datenzentren angesichts des Cloud-Booms immer mehr Technik.
Bei den Anlegern kamen die Resultate gut an. Die Aktien stiegen am Vormittag an der Spitze des MDax um viereinhalb Prozent auf 83,05 Euro. Allerdings waren sie seit dem Scheitern der Übernahmeofferte von Global Wafers im Januar auch um bis zu rund 43 Prozent gefallen und hatten dabei erst zum Wochenstart ein Tief seit November 2020 markiert.
Für das erste Quartal ergab sich eine operative Gewinnmarge von 44,6 Prozent, ohne die Sonderzahlung und anderen Sondereffekte im Zusammenhang mit dem Übernahmeversuch sind es 32,6 Prozent.
Im Gesamtjahr strebt Siltronic weiterhin einen Umsatzzuwachs von 15 bis 22 Prozent an. Die operative Gewinnmarge soll bei 34 bis 37 Prozent liegen - inklusive der Ausgleichszahlung.
Der Netto-Finanzmittelfluss (Netto Cashflow) soll indes deutlich negativ werden. Das hängt aber mit hohen Investitionen in neue Werke zusammen: Im vergangenen Sommer hatte Siltronic den milliardenschweren Bau einer weiteren Fabrik in Singapur sowie eine Erweiterung des Produktionsstandorts im sächsischen Freiberg angekündigt. Die Arbeiten in Singapur lägen im Zeit- und Budgetplan, hieß es am Dienstag dazu. Und der Bau des Gebäudes für Kristallziehanlagen im sächsischen Freiberg kommt gut voran. Mit den Anlagen werden sogenannte Einkristalle hergestellt, aus denen anschließend 300-mm-Wafer für die Chipindustrie produziert werden./mis/nas/eas
Quelle: dpa-Afx