HEIDELBERG (dpa-AFX) - Der Softwareanbieter und IT-Berater SNP hält trotz eines schwächeren dritten Quartals an seinen Zielen für 2020 fest. Die Nachfrage nach Software und Dienstleistungen habe sich äußerst positiv entwickelt, sagte Konzernchef Andreas Schneider-Neureither am Freitag in Heidelberg. "Für das vierte Quartal sehen wir ebenfalls eine gute Entwicklung mit einer wachsenden Projektpipeline." Das im Nebenwerte-Index SDax notierte Unternehmen erwartet für 2020 daher weiterhin einen Umsatz zwischen 145 und 170 Millionen Euro. Die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) soll im mittleren einstelligen Prozentbereich liegen.

Am Kapitalmarkt kamen die Nachrichten gemischt an. Die SNP-Aktie schwanken zwischen Gewinnen und Verlusten. Zuletzt stiegen sie um rund ein halbes Prozent. Im laufenden Jahr steht für die Titel immer noch ein Verlust zu Buche. Auf längere Sicht sieht es aber besser aus: Seit Ende 2018 hat sich der Kurs fast verdreifacht.

Im dritten Jahresviertel gingen bei SNP alle wichtigen Kennziffern im Jahresvergleich zurück. Während der Umsatz um rund 7 Prozent auf 37,6 Millionen Euro fiel, sackte der Auftragseingang um rund 27 Prozent ab. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) brach um über 30 Prozent auf 5,0 Millionen Euro ein. Auch der Überschuss fiel um 30 Prozent geringer aus als ein Jahr zuvor.

Zumindest beim Umsatz stellt sich die SNP-Bilanz nach den ersten neun Monaten positiver dar. Vor allem in der Software-Sparte legten die Heidelberger zu, das Wachstum erreichte hier 15,2 Prozent. Das Segment macht rund ein Drittel der Konzernerlöse aus, die im Zeitraum zwischen Januar und September um 7 Prozent auf 106,3 Millionen Euro stiegen. SNP profitierte dabei auch vom Trend zur Digitalisierung, der durch die Corona-Krise verstärkt wurde. Im Service-Segment stiegen die Erlöse um 3 Prozent.

SNP hatte nach eigenen Angaben wegen der wachsenden Nachfrage nach Softwarelösungen bereits 2019 begonnen, in die Softwareentwicklung und den Aufbau des Vertriebs zu investieren. Da sich das Wachstum wegen des Pandemie-Ausbruchs verlangsamte, habe das Unternehmen die gestiegenen Personalkosten aber nicht vollständig durch höhere Umsätze ausgleichen können.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern brach in den ersten neun Monaten auf nur noch 64 000 Euro ein und blieb damit nur ganz knapp in der Gewinnzone. Es wurde auch von höheren Abschreibungen belastet. Im Vorjahr hatte SNP noch ein Ebit von 1,2 Millionen Euro erwirtschaftet. Unter dem Strich stand auch wegen höherer Finanzaufwendungen ein Verlust von 839 000 Euro nach einem Gewinn von 290 000 Euro ein Jahr zuvor.

Auch der Auftragseingang lag mit knapp 140 Millionen Euro rund 6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Allerdings hatte ein Jahr zuvor ein mehrjähriger Auftrag in Höhe von 26,5 Millionen Euro den Bestelleingang nach oben getrieben.

SNP war in der Vergangenheit stark gewachsen und im März in den SDax aufgestiegen. Das Unternehmen wurde 1994 gegründet und ist seit dem Jahr 2000 an der Börse notiert. Die Gesellschaft mit Stammsitz in Heidelberg beschäftigt nach eigenen Angaben weltweit rund 1500 Mitarbeiter./eas/stw/mis

Quelle: dpa-Afx