SALZGITTER (dpa-AFX) - Der Stahlhersteller Salzgitter
Die Salzgitter-Papiere sackten bis zum frühen Nachmittag als Schlusslicht im Nebenwerteindex SDax
Der mit der Stahlsparte von Thyssenkrupp
Bislang hatte Salzgitter einen operativen Gewinn von 700 bis 750 Millionen sowie einen Gewinn vor Steuern von 250 bis 300 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Den Umsatz sieht das Unternehmen bei um die 10,5 Milliarden Euro und damit am unteren Ende der zuvor avisierten Spanne von 10,5 bis 11 Milliarden Euro.
Analyst Christian Obst von der Baader Bank schrieb in einer ersten Reaktion von einer massiven Gewinnwarnung - und das nur sieben Wochen, nachdem das SDax-Unternehmen den ursprünglichen Jahresausblick vorgelegt habe. Der Experte macht Aktionären nun wenig Hoffnung auf eine schelle und deutliche Kurserholung. Die Papiere dürften sich vorerst unterdurchschnittlich entwickeln, womöglich bis zur Veröffentlichung der Halbjahreszahlen Anfang August. Gleichwohl hätten sich die wirtschaftlichen Perspektiven zuletzt - anders als Salzgitter argumentiere - teils etwas verbessert. Verschiedene Konjunkturindikatoren schienen ihre Tiefs erreicht zu haben.
Salzgitter verwies mit Blick auf die neuen Prognosen auch auf ein unsicheres Wirtschaftsumfeld. "Auch mit Blick auf den weiteren Jahresverlauf zeichnet sich ab, dass die deutsche Wirtschaft nicht an den Aufschwung in anderen Industriestaaten anknüpfen kann", hieß es. "Erholungssignale fallen zögerlicher und schwächer aus als ursprünglich antizipiert." Zugleich steige die Unsicherheit in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung im zweiten Halbjahr. Daher schöben sich geplante Auftragseingänge.
Im ersten Quartal gingen daher Umsatz und Ergebnis von Salzgitter zurück. Nach vorläufigen Daten sank der Außenumsatz von 3 Milliarden auf 2,7 Milliarden Euro. Der operative Gewinn knickte von 290 Millionen auf 126 Millionen Euro ein und das Vorsteuerergebnis sank von 184 Millionen auf 17 Millionen Euro. Die Zahlen lägen damit im Rahmen der Markterwartungen, hieß es von Salzgitter. Details sollen am 13. Mai veröffentlicht werden./mis/nas/zb/he
Quelle: dpa-Afx