SALZGITTER (dpa-AFX) - Der Stahlkonzern Salzgitter ist im ersten Halbjahr wegen der Corona-Pandemie in die Verlustzone gerutscht. Das Unternehmen litt dabei unter einer geringeren Nachfrage, die Werke waren zum Teil erheblich unterausgelastet. Dabei schnitt der Konzern nicht so schlecht ab, wie erwartet. Für das laufende Jahr konkretisierte der Konkurrent von Thyssenkrupp seine Prognose. Auch hier wird am Jahresende ein Verlust stehen.

Die Aktie startete ihren Handel am Donnerstag mit Verlusten. Doch drehte sich die Stimmung im Handelsverlauf. Das im Kleinwertesegment SDax notierte Papier legte am späten Vormittag um mehr als 2 Prozent zu.

In den ersten sechs Monaten lag der Fehlbetrag vor Steuern bei 127,8 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwochabend anhand vorläufiger Zahlen in Salzgitter mitteilte. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 145,3 Millionen erzielt. Das Minus fiel dabei nicht ganz so groß aus, wie vom Kapitalmarkt erwartet. Dieser hat dem Unternehmen zufolge mit einem Verlust von 151 Millionen Euro gerechnet.

Der Außenumsatz nahm von 4,5 Milliarden auf 3,6 Milliarden Euro ab. Die Gesellschaften des Konzerns hätten einen Rückgang der Auslastung von 10 bis zu 70 Prozent im zweiten Quartal hinnehmen müssen, hieß es. Das Management gehe davon aus, dass das zweite und dritte Quartal den Tiefpunkt der Krise markieren dürften. Das Unternehmen konkretisierte daher seine Prognose für das laufende Jahr.

So erwartet Salzgitter nun einen Vorsteuerverlust im niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Bislang war das Management von einem Fehlbetrag "in beträchtlicher, sehr wahrscheinlich dreistelliger" Millionen-Euro-Größenordnung ausgegangen. Wegen der anhaltenden Unsicherheit ist Salzgitter zufolge derzeit keine genauere Prognose möglich. Weitere Einzelheiten will das Unternehmen am 12. August veröffentlichen./nas/he/knd/fba

Quelle: dpa-Afx