ZÜRICH (dpa-AFX) - Nach roten Zahlen im ersten Corona-Jahr ist der Rückversicherer Swiss Re
An der Börse in Zürich wurden die Nachrichten mit einem Kursrutsch um zeitweise mehr als acht Prozent quittiert. Zuletzt lag die Swiss-Re-Aktie noch mit 5,8 Prozent im Minus bei 86,70 Franken, war damit aber weiterhin mit Abstand größter Verlierer im Schweizer Leitindex SMI
An ihre Anteilseigner will die Swiss Re wie im Vorjahr eine Dividende von 5,90 Schweizer Franken je Aktie ausschütten. Analysten hatten sich auch hier mehr ausgerechnet. Allerdings habe der Konzern die Ausschüttung in der Corona-Krise noch nicht erhöhen wollen, sagte Finanzchef John Dacey in einer Telefonkonferenz.
So schlugen die Folgen der Pandemie bei dem Rückversicherer 2021 mit weiteren zwei Milliarden Dollar zu Buche, nachdem er im ersten Corona-Jahr sogar 3,9 Milliarden Euro zu schultern hatte. Diesmal gab es zwar kaum noch Schäden durch die Schließung von Betrieben und den Ausfall von Großveranstaltungen. Allerdings verdoppelten sich die Belastungen in der Lebens- und Kranken-Rückversicherung - vor allem wegen der vielen Sterbefälle in den USA.
Mit umgerechnet rund 1,7 Milliarden Euro verbuchte die Swiss Re in diesem Segment mehr als doppelt so hohe Belastungen wie ihre ähnlich große deutsche Konkurrentin Munich Re. Dadurch sackte die Sparte des Schweizer Konzerns mit mehr als einer halben Milliarde Dollar in die roten Zahlen. Analysten hätten im Schnitt nur einen kleinen Verlust erwartet, schrieb Jefferies-Experte Kett. Im Vorjahr hatte die Swiss Re sogar konzernweit einen Verlust von 878 Millionen Dollar erlitten.
Diesmal konnte der Rückversicherer seine Nettoprämien und Honorareinnahmen um knapp fünf Prozent auf 42,7 Milliarden Dollar steigern. Für eine weitere Steigerung hat der Konzern im Schaden- und Unfallgeschäft bereits einen Grundstein gelegt: Bei der Vertragserneuerung mit Erstversicherern zum Jahreswechsel setzte er im Schnitt vier Prozent höhere Preise durch und baute sein Geschäftsvolumen um sechs Prozent aus.
Der Angriff Russlands auf die Ukraine betrifft die Swiss Re laut Finanzchef Dacey nicht direkt. Der Rückversicherer sei in beiden Ländern kaum exponiert, sagte er. Dies gelte sowohl für das Rückversicherungsgeschäft als auch für die Kapitalanlagen.
Unterdessen setzt sich Konzernchef Christian Mumenthaler neue Ziele mit Blick auf die Eigenkapitalrendite: Sie soll im laufenden Jahr von 5,7 Prozent auf 10 Prozent steigen und bis 2024 rund 14 Prozent erreichen./stw/nas/eas
Quelle: dpa-Afx